In Nigeria hat eine Gruppe Bewaffneter eine amerikanische Missionarin entführt. In Syrien verschleppten Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rund 220 Christen. Angesichts der Lage ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nun zu einer gemeinsamen Fürbitte für verfolgte Christen auf.
In der nigerianischen Stadt Kano gab es am Dienstag einen Anschlag
Einen Monat vor der Präsidentschaftswahl häufen sich die Unruhen im westafrikanischen Nigeria. Im Ort Ajaokuta, der rund 200 Kilometer von der nigerianischen Hauptstadt Abuja entfernt liegt, griffen Bewaffnete am Montag eine Schule an. Sie feuerten zunächst Warnschüsse ab, um Schüler und Angestellte zu vertreiben. Anschließend ergriffen sie die amerikanische Missionarin, die dort auch als Lehrerin tätig war, berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN.
Inzwischen habe die amerikanische Kirche der Freien Methodisten die Verschleppung der Pastorin Phyllis Sortor bestätigt, berichtet der Fernsehsender. Die Entführer fordern ein Lösegeld in Höhe von 60 Millionen Naira (rund 266.000 Euro). In Nigeria komme es derzeit häufig zu Entführungen, um Lösegeld zu erpressen.
Mehr als 200 syrische Christen entführt
Ebenfalls am Montag hat der IS im Nordosten Syriens rund 220 assyrische Christen entführt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging bislang von 90 Betroffenen aus. Die Opfer seien nordwestlich der Stadt Al-Hassaka verschleppt worden. Die assyrische Nachrichtenagentur Aina meldete, dass der IS darüber hinaus in der Region mehrere Kirchen angezündet habe. Über das weitere Schicksal der Entführten ist bislang nichts bekannt.
Der IS kontrolliert in Syrien und im Irak riesige Gebiete, in denen er eine Gewaltherrschaft errichtet hat. UN-Experten gehen derzeit davon aus, das seine Bluttaten offenbar den Tatbestand des Völkermords erfüllen. Das geht aus einem Bericht hervor, den der UN-Menschenrechtsrat am Sonntag veröffentlicht hat. Das Gremium warf den Extremisten am Montag vor, systematisch Angehörige bestimmter ethnischer und religiöser Gruppierungen anzugreifen, um sie zu vernichten. Dazu zählten unter anderen Jesiden, Kurden, Turkmenen und Christen.
Erneut Anschläge in Nigeria
Derweil erfolgten weitere Anschläge in Nigeria. In der nordöstlichen Stadt Potiskum zündete ein Attentäter einen Sprengsatz an einem Busbahnhof. Der Anzahl der Toten ist bislang unklar. Eine weitere Bombenexplosion riss auch in der Stadt Kano mehrere Menschen in den Tod. Hinter den Anschlägen wird die islamistische Terrororganisation Boko Haram vermutet.
Angesichts der aktuellen Lage in Syrien bekundete die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber, Solidarität mit den Verschleppten. Den beiden syrisch-orthodoxen Erzbischöfen Hana Aydin und Matias Nayis teilte sie schriftlich mit: „Wir haben die schrecklichen Nachrichten aus den nordsyrischen Dörfern gehört und möchten Ihnen stellvertretend unser Mitgefühl angesichts des Leides so vieler syrisch-orthodoxer Christen zum Ausdruck bringen.“ Die EKD ruft für den kommenden Sonntag zur Fürbitte für die verfolgten Christen auf. (pro)
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