Nick Shakoour: „Gott wirkt durch ganz profane Dinge“

Nick Shakoour spielt bei „The Chosen“ den Zebedäus. Die Rolle hat sein Leben verändert. Nun hat er PRO verraten, warum sie ihm anfangs ganz unpassend für ihn vorkam.
Von PRO
Nick Shakoour als Zebedäus

PRO: Was haben Sie gedacht, als Sie erfahren haben, dass Sie für die Rolle des Zebedäus bei „The Chosen“ in Frage kommen?

Nick Shakoour: Am Anfang hat mich das sehr verwirrt. Als ich das Skript bekam, hat meine Agentin den Namen „Zebedäus“ falsch ausgesprochen („Zebeedy“ statt „Zebedee“). Als ich dann gelesen habe, wie alt er war, war ich noch verwirrter. Ich war da gerade in meinen Mittdreißigern und las über einen Mann, der schon 60 Jahre alt war. Ich dachte nicht, dass ich das spielen konnte. Als ich dann das Skript für das Vorsprechen las, war es so, als wenn Gott die Rolle auf mich downloaden würde. Alles schien zusammen zu passen. Auch wenn ich noch nicht sicher war, ob ich einen alten Mann spielen kann, sprach daraus etwas zu mir, dass ich es hinkriegen kann.

Die Figur des Zebedäus hat viele „The Chosen“-Zuschauer sehr berührt. Warum?

Eine unserer Koordinatoren, Jodie, die mit „The Chosen“ arbeitet, hat mir über ein Phänomen berichtet, das sie „the father’s sore“ nannte: Es gibt nicht genug großartige Vaterfiguren in der Welt, mit denen Kinder aufwachsen können. Ich wusste nicht, dass das ein Thema ist. Jodie hat mir erklärt, warum Zebedäus für viele so beeindruckend ist: Er repräsentiert eine Vaterfigur, wie sie sein sollte.

Für mich ist das verrückt, denn im echten Leben bin ich kein Vater. Auch wenn ich mich viel um meine Neffen kümmere. Aber das zeigt mir, dass Gott durch ganz profane Dingen wirkt. Manchmal nehmen wir gar nicht wahr, wo Gott in unserem Leben eine Rolle spielt.

Es wiegt schon schwer auf mir, dass Menschen von einer Rolle so berührt sind, die ich spiele. Denn mir macht es einfach Spaß. Aber dass so viel mehr Bedeutung dahintersteckt, finde ich unglaublich.

Wie hat die Rolle des Zebedäus Ihr eigenes Leben verändert?

Nach allem, was passiert hat, habe ich den kleinen „Brotkrumenpfad“ erkannt, den Gott für mich dagelassen hat. Gott hat die Produktion von „The Chosen“ genutzt, um mir die Texte zu vermitteln und mich in diese Rolle zu bringen. Es brachte mich dazu, den kulturellen Kontext von Jesus und seinen Dienst kennenzulernen. Mehr über das jüdische Erbe zu lernen.

Als ich dann aber zu einer christlichen Konferenz eingeladen wurde, unabhängig vom Set der Serie, wurde es alles ein bisschen verrückt. Ich kam dorthin und das nächste, das ich weiß, ist, dass die Menschen mit über mir ausgestreckten Händen beteten.

Ich konnte den Heiligen Geist direkt vor mir spüren. Ich habe seine Größe gespürt. Es war, als würden Stromstöße durch mich hindurch gehen – von den Fußsohlen bis in den Kopf. Es war, als würden meine Organe innerlich brennen. Als würden sie gefüllt mit „radioaktiver, übernatürlicher Liebe“, wie ich es jetzt nenne.

Und dann konnte ich Gott genau vor mir spüren. Ich wusste, dass er es ist. Ich lernte ihn nicht durch das Lesen oder durch andere Menschen kennen. Er wusste, wie verzweifelt ich versucht habe, ihm zu begegnen. Und er wusste, dass es bei mir auf keine andere Weise funktionieren würde, als ihn wahrhaftig zu treffen. Gott kann alles Mögliche nutzen, um uns zu begegnen. In meinem Fall wusste er, er musste sich ganz aktiv zeigen.

Die Fragen stellte Andreas Dippel.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen