„Nichts, was Kika gezeigt hat, war schädlich“

Das Programm des Kika richtet sich an Drei- bis Dreizehnjährige. Anfang des Jahres erschütterte ein Shitstorm den Sender. Kritiker warfen den Machern Sexismus und Frühsexualisierung vor. Matthias Huff ist einer der Programmverantwortlichen des Kika. pro hat ihn gefragt, ob die Kritiker im Recht waren, was der Sender seitdem geändert hat und warum der Kika ausgerechnet mit einem evangelischen Werk zusammenarbeitet.
Von PRO
Matthias Huff ist beim Kika programmverantwortlich

pro: Beim Kika-Kummerkasten können Kinder und Jugendliche sich Rat zum Thema Erstes Date, Große Liebe, Trauer oder Stress mit den Eltern holen. Dabei werden sie durch Mitarbeiter des Diakonischen Werks betreut. Warum hat sich der Kika ausgerechnet für eine enge Zusammenarbeit mit einem christlichen Werk entschieden?

Matthias Huff: Den Kummerkasten gibt es seit 15 Jahren, die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk seit 10 Jahren. Wir haben schnell gemerkt, dass wir bestimmte Probleme und Fragen als TV-Macher nicht beantworten können. Wir brauchten einen kompetenten Berater, wenn es um Themen wie Liebe, Tod oder Sexualität geht. Wir haben uns für die Diakonie entschieden, weil sie eine riesige Kompetenz mitbringt. Und weil sie ihr Angebot ausdrücklich nicht als missionarisch, sondern als neutral versteht.

Die Frage der weltanschaulichen Neutralität ist gerade für einen öffentlich-rechtlichen Sender wichtig und Teil des Programmauftrags. Kann ein Format, in dem die Beratung für Kinder christlich verantwortet ist, denn überhaupt neutral sein? Gerade bei Fragen um Sexualität, Trauer oder Liebe hat die Kirche doch eine bestimmte ethische Sicht …

Ganz praktisch gesehen ist es kein Thema: Da kommt ein konkretes Kind mit einer bestimmten Frage. Es geht nicht um Wertekataloge, die vermittelt werden sollen. In der Beratung geht es darum, dass derjenige, der Hilfe sucht, selbst zu Lösungen findet, die ihm entsprechen. Es soll kein Weg diktatorisch vorgeschrieben werden. Was die Theorie angeht: Evangelische Werte sind auch Grundlage unserer Kultur. Eine daran ausgerichtete allgemeine Werteorientierung schadet sicherlich nicht, solange keine konkreten kirchlichen Inhalte in der Beratung transportiert werden.

Würde ein Kika-Berater einem Kind, das einen Angehörigen verloren hat, vom Himmel erzählen?

Wenn ein kirchliches Konzept wie der Himmel oder Unsterblichkeit dazu genutzt würde, ein trauerndes Kind zu trös­ten, wäre wahrscheinlich eine Grenze erreicht, wo wir sagen müssten: Das entspricht nicht mehr unserem Programmauftrag. Die Verantwortung dafür liegt aber bei der Diakonie. Wir vertrauen der Einrichtung, dass sie nicht so handelt. Die Frage stellt sich so aber nicht, denn kein Berater mit Verstand würde jemals zu einem Kind sagen: Du musst nicht trauern, denn dein Bruder ist jetzt im Himmel. Was er aber vielleicht tun würde, ist, auszuloten, ob das Kind schon eine religiöse Vorbildung hat. Wenn es religiös erzogen ist, spricht nichts dagegen, das zu fördern und das Kind zu ermutigen, auf dieses Trostpotenzial zuzugreifen.

Müssten Sie nicht konsequenterweise auch mit muslimischen oder jüdischen Beratern zusammenarbeiten?

Ich habe in zehn Jahren noch keine einzige kritische Rückmeldung zur Beratung durch die Diakonie erhalten. Insofern gab es auch nie den Diskurs darüber, ob andere religiöse Gruppen beteiligt sein müssten. Und: Das Diakonische Werk ist in diesem Falle ausführendes Organ einer ökumenisch ausgerichteten Telefonseelsorge. Es kann also auch keine Beschwerden darüber geben, dass wir hier nur mit den Protestanten, nicht aber mit den Katholiken zusammenarbeiten würden.

Der Sender Kika bietet in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk die Sendung „Kummerkasten Foto: KiKA/Anne C. Brantin
Der Sender Kika bietet in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk die Sendung „Kummerkasten“ an

Der Kika wendet sich an Drei- bis Dreizehnjährige. Das ist eine schwierige Zielgruppe, zum einen müssen Sie Kindern gerecht werden, die gerne das Sandmännchen schauen, zum anderen Teenies, die gerade anfangen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Wie wird der Kika dem gerecht?

Das ist unsere Hauptherausforderung und eine zentrale Aufgabe für alle Programmverantwortlichen und Programmplaner von Kika. Wir wollen kein Spezialprogramm für bestimmte Kinder sein, sondern uns in der ganzen gesellschaftlichen Breite Kindern widmen. Dazu benutzen wir zum Beispiel Programmstrecken. Unser Kikaninchen etwa, das im Programm auftaucht, zeigt deutlich an, welche Sendungen für jüngere Kinder gedacht sind. Online können wir uns dann besonders gut speziell an ältere Kinder wenden. Allein schon deshalb, weil Jüngere viele Angebote noch nicht so gut bedienen können. Wichtig ist für uns: Jüngere Kinder können natürlich zufällig in ein Programm für Ältere hineinrutschen. Es darf ihnen aber nie schaden. Im besten Fall finden sie es einfach uninteressant.

In einer der letzten Kummerkastensendungen ging es um das Thema Selbstbefriedigung. Auch sonst sind Themen rund um Sexualität nicht gerade selten. Ist es nicht ein Problem, wenn da ein Vierjähriger zufällig mitschaut?

Das kann es sein. Beim Kummerkasten stellt sich diese Frage sehr drängend. Deshalb läuft die Sendung nach 20 Uhr. Die breite publizistische Kritik hat eine bereits vorher geplante Weiterentwicklung des Kummerkastens beschleunigt. Die TV-Sendung richtet sich noch mehr an ein allgemeines Publikum, die Webseite konzentriert sich auf Beratung für individuelle Probleme, hier können Kinder auch online und anonym direkt Fragen an eine Ansprechpartnerin der Diakonie stellen. Damit sind einige für junge Kinder schwierige Inhalte noch stärker nur online greifbar. So können die Kinder nicht einfach ohne eigenes Zutun und zufällig mit Inhalten konfrontiert werden, sondern müssen gezielt im Netz danach suchen. Insofern die besonders kritisierten Beiträge aber auch da schon Online-Inhalte waren, müssen wir feststellen: Kritisch ausgerichtete Erwachsene differenzieren nicht zwischen Online und TV.

Sie sprechen Sendungen an, die Anfang des Jahres harsche Kritik erfahren haben. Auf Ihrer Webseite gab es zum Beispiel ein „Busenmemory“, in einem weiteren Clip ließen Sie Jungs in einem Film erklären, wie sie BHs einhändig öffnen. Ging der Sender da zu weit?

Wir haben dazu nicht eine einzige kritische Anmerkung aus unserer Zielgruppe erhalten. Es haben sich keine Kinder oder Nutzer dazu geäußert, sondern Erwachsene, unter ihnen viele Journalisten. Trotzdem nehmen wir die Kritik zur Kenntnis und halten sie auch für legitim. Allerdings gab es in dieser Zeit auch illegitime Vorstöße. Mitarbeiter des Kika sind beleidigt worden, es gab sogar Drohungen. Manche Kritiker nutzten das Thema auch, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als solchen in Frage zu stellen. Diese Dinge halte ich für unwürdig, bei allem Verständnis für die berechtigten Sorgen mancher Eltern und Publizisten.

Welche Sorgen waren berechtigt?

Zunächst einmal finde ich, dass alle diese Sendungen des Kika durchaus gemacht werden durften. Aber das heißt nicht, dass alle Elemente gleichermaßen gelungen sind. Wenn wir authentisch Zehn- bis Dreizehnjährige ansprechen wollen, dann ist die Frage des Busenwachstums wichtig, gerade für Mädchen. Wir haben unterhaltende Mittel genutzt, die vielleicht nicht nötig gewesen wären. Aber nichts von dem, was wir gemacht haben, war schädlich. Diese Mittel wären auch in einem Sexualkundeunterricht für Sechstklässler vorgekommen. Aber durch die Kritik ist uns noch stärker bewusst geworden: Wir befinden uns nicht in einem abgeschlossenen Klassenraum für Teenager. Die Erwachsenenöffentlichkeit liest mit – und das ist ihr Recht.

Der Kika wendet sich an Drei- bis Dreizehnjährige. Das ist eine schwierige Zielgruppe, zum einen müssen Sie Kindern gerecht werden, die gerne das Sandmännchen schauen, zum anderen Teenies, die gerade anfangen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Wie wird der Kika dem gerecht?

Das ist unsere Hauptherausforderung und eine zentrale Aufgabe für alle Programmverantwortlichen und Programmplaner von Kika. Wir wollen kein Spezialprogramm für bestimmte Kinder sein, sondern uns in der ganzen gesellschaftlichen Breite Kindern widmen. Dazu benutzen wir zum Beispiel Programmstrecken. Unser Kikaninchen etwa, das im Programm auftaucht, zeigt deutlich an, welche Sendungen für jüngere Kinder gedacht sind. Online können wir uns dann besonders gut speziell an ältere Kinder wenden. Allein schon deshalb, weil Jüngere viele Angebote noch nicht so gut bedienen können. Wichtig ist für uns: Jüngere Kinder können natürlich zufällig in ein Programm für Ältere hineinrutschen. Es darf ihnen aber nie schaden. Im besten Fall finden sie es einfach uninteressant.

In einer der letzten Kummerkastensendungen ging es um das Thema Selbstbefriedigung. Auch sonst sind Themen rund um Sexualität nicht gerade selten. Ist es nicht ein Problem, wenn da ein Vierjähriger zufällig mitschaut?

Das kann es sein. Beim Kummerkasten stellt sich diese Frage sehr drängend. Deshalb läuft die Sendung nach 20 Uhr. Die breite publizistische Kritik hat eine bereits vorher geplante Weiterentwicklung des Kummerkastens beschleunigt. Die TV-Sendung richtet sich noch mehr an ein allgemeines Publikum, die Webseite konzentriert sich auf Beratung für individuelle Probleme, hier können Kinder auch online und anonym direkt Fragen an eine Ansprechpartnerin der Diakonie stellen. Damit sind einige für junge Kinder schwierige Inhalte noch stärker nur online greifbar. So können die Kinder nicht einfach ohne eigenes Zutun und zufällig mit Inhalten konfrontiert werden, sondern müssen gezielt im Netz danach suchen. Insofern die besonders kritisierten Beiträge aber auch da schon Online-Inhalte waren, müssen wir feststellen: Kritisch ausgerichtete Erwachsene differenzieren nicht zwischen Online und TV.

Sie sprechen Sendungen an, die Anfang des Jahres harsche Kritik erfahren haben. Auf Ihrer Webseite gab es zum Beispiel ein „Busenmemory“, in einem weiteren Clip ließen Sie Jungs in einem Film erklären, wie sie BHs einhändig öffnen. Ging der Sender da zu weit?

Wir haben dazu nicht eine einzige kritische Anmerkung aus unserer Zielgruppe erhalten. Es haben sich keine Kinder oder Nutzer dazu geäußert, sondern Erwachsene, unter ihnen viele Journalisten. Trotzdem nehmen wir die Kritik zur Kenntnis und halten sie auch für legitim. Allerdings gab es in dieser Zeit auch illegitime Vorstöße. Mitarbeiter des Kika sind beleidigt worden, es gab sogar Drohungen. Manche Kritiker nutzten das Thema auch, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als solchen in Frage zu stellen. Diese Dinge halte ich für unwürdig, bei allem Verständnis für die berechtigten Sorgen mancher Eltern und Publizisten.

Welche Sorgen waren berechtigt?

Zunächst einmal finde ich, dass alle diese Sendungen des Kika durchaus gemacht werden durften. Aber das heißt nicht, dass alle Elemente gleichermaßen gelungen sind. Wenn wir authentisch Zehn- bis Dreizehnjährige ansprechen wollen, dann ist die Frage des Busenwachstums wichtig, gerade für Mädchen. Wir haben unterhaltende Mittel genutzt, die vielleicht nicht nötig gewesen wären. Aber nichts von dem, was wir gemacht haben, war schädlich. Diese Mittel wären auch in einem Sexualkundeunterricht für Sechstklässler vorgekommen. Aber durch die Kritik ist uns noch stärker bewusst geworden: Wir befinden uns nicht in einem abgeschlossenen Klassenraum für Teenager. Die Erwachsenenöffentlichkeit liest mit – und das ist ihr Recht.

Auf der Suche nach dem echten Christentum reisten die Kika-Moderatoren Amy und Ben für ihre Sendung „Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt“ in weit entfernte Länder Foto: Gerth Medien
Auf der Suche nach dem echten Christentum reisten die Kika-Moderatoren Amy und Ben für ihre Sendung „Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt“ in weit entfernte Länder

Im Sexualkundeunterricht üben Schüler das BH-Öffnen?

Es geht doch um den Ansatz: Der angesprochene Clip wollte das Thema spielerisch vermitteln und Teenager dazu animieren, Befangenheit zu überwinden, sprachfähig zu werden und die Jungen mit einzubeziehen. Das versucht auch der Schulunterricht. Ob wir das mit diesem Video gut hinbekommen haben, darf man diskutieren. Aber es gab ja sogar Kritiker, die uns aufgrund der Hautfarbe der Protagonisten unterstellt haben, wir würden sexuelle Gewalt befürworten. Da bin ich dann ehrlich gesagt aus der Debatte ausgestiegen. Übrigens ist Sexualität nur eines von sehr vielen Themen, dem sich der Kummerkasten widmet. Wir sind kein Pubertätsmagazin im Sinne von Dr. Sommer. Aber Sie müssen auch sehen, dass junge Menschen gerade online von Sexualität umgeben sind. Das Thema ist präsent. Deshalb greifen auch wir es auf. Weil wir wissen, dass die Jungen und Mädchen Fragen dazu haben.

Offenbar interessieren sich junge Menschen auch für den Glauben. In Ihrer „Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt“ ließen Sie die Moderatoren christliche Bewegungen in aller Welt entdecken. Dafür sind Sie mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem vom Christlichen Medienverbund KEP …

Religion spielt in der Welt sinnsuchender Kinder eine große Rolle, vielleicht sogar eine größere Rolle als bei Erwachsenen. Ohne Religion, ohne den christlichen Glauben, verstehen wir unsere Kultur nicht. Deshalb gehört es zu unserem Bildungsauftrag, dazu eine Sendung zu machen. Aber wir wollen auch religiöse Sinnangebote aufzeigen. Der Kika will Kinder nicht von einer bestimmten Weltanschauung überzeugen. Aber wir zeigen, was es gibt. Das spielt in unserem Programm eine stetige Rolle.

Dennoch widmen Sie sich mit Ihrer Schnitzeljagd sehr spezifisch dem Christentum. Zu Islam oder Judentum gab es eine solche Sendung nicht. Warum?

Wäre die Schnitzeljagd ein Religionsprogramm, müssten wir auch die anderen Religionen behandeln. Aber sie ist ein Kulturprogramm für Kinder. Wir zeigen damit, wie vielfältig der am stärksten verbreitete Glaube der Welt ist. Das halte ich für vertretbar, auch wenn man sich nur mit dem Christentum beschäftigt. Wir haben aber tatsächlich auch darüber nachgedacht, etwas ähnliches auch für den Islam zu machen, der in Kika in vielen Formaten vorkommt. Aber wir stehen vor dem Problem, dass wir an vielen Orten des historischen Islam nicht oder nur unter schweren Bedingungen drehen könnten – denken Sie an Mekka oder Bagdad.

Gab es Kritik an der Sendung?

Immer dann, wenn Religiöses in unserem Programm auftaucht, gibt es diejenigen, die sich darüber ärgern. Die Kritik lautet dann in etwa so: Wie kann ein öffentlich-rechtlicher Sender Kinder mit diesem Aberglauben infiltrieren? Aber es waren bei der Schnitzeljagd nur wenige Stimmen, ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet.

Herr Huff, vielen Dank für das Gespräch!

Im Sexualkundeunterricht üben Schüler das BH-Öffnen?

Es geht doch um den Ansatz: Der angesprochene Clip wollte das Thema spielerisch vermitteln und Teenager dazu animieren, Befangenheit zu überwinden, sprachfähig zu werden und die Jungen mit einzubeziehen. Das versucht auch der Schulunterricht. Ob wir das mit diesem Video gut hinbekommen haben, darf man diskutieren. Aber es gab ja sogar Kritiker, die uns aufgrund der Hautfarbe der Protagonisten unterstellt haben, wir würden sexuelle Gewalt befürworten. Da bin ich dann ehrlich gesagt aus der Debatte ausgestiegen. Übrigens ist Sexualität nur eines von sehr vielen Themen, dem sich der Kummerkasten widmet. Wir sind kein Pubertätsmagazin im Sinne von Dr. Sommer. Aber Sie müssen auch sehen, dass junge Menschen gerade online von Sexualität umgeben sind. Das Thema ist präsent. Deshalb greifen auch wir es auf. Weil wir wissen, dass die Jungen und Mädchen Fragen dazu haben.

Offenbar interessieren sich junge Menschen auch für den Glauben. In Ihrer „Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt“ ließen Sie die Moderatoren christliche Bewegungen in aller Welt entdecken. Dafür sind Sie mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem vom Christlichen Medienverbund KEP …

Religion spielt in der Welt sinnsuchender Kinder eine große Rolle, vielleicht sogar eine größere Rolle als bei Erwachsenen. Ohne Religion, ohne den christlichen Glauben, verstehen wir unsere Kultur nicht. Deshalb gehört es zu unserem Bildungsauftrag, dazu eine Sendung zu machen. Aber wir wollen auch religiöse Sinnangebote aufzeigen. Der Kika will Kinder nicht von einer bestimmten Weltanschauung überzeugen. Aber wir zeigen, was es gibt. Das spielt in unserem Programm eine stetige Rolle.

Dennoch widmen Sie sich mit Ihrer Schnitzeljagd sehr spezifisch dem Christentum. Zu Islam oder Judentum gab es eine solche Sendung nicht. Warum?

Wäre die Schnitzeljagd ein Religionsprogramm, müssten wir auch die anderen Religionen behandeln. Aber sie ist ein Kulturprogramm für Kinder. Wir zeigen damit, wie vielfältig der am stärksten verbreitete Glaube der Welt ist. Das halte ich für vertretbar, auch wenn man sich nur mit dem Christentum beschäftigt. Wir haben aber tatsächlich auch darüber nachgedacht, etwas ähnliches auch für den Islam zu machen, der in Kika in vielen Formaten vorkommt. Aber wir stehen vor dem Problem, dass wir an vielen Orten des historischen Islam nicht oder nur unter schweren Bedingungen drehen könnten – denken Sie an Mekka oder Bagdad.

Gab es Kritik an der Sendung?

Immer dann, wenn Religiöses in unserem Programm auftaucht, gibt es diejenigen, die sich darüber ärgern. Die Kritik lautet dann in etwa so: Wie kann ein öffentlich-rechtlicher Sender Kinder mit diesem Aberglauben infiltrieren? Aber es waren bei der Schnitzeljagd nur wenige Stimmen, ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet.

Herr Huff, vielen Dank für das Gespräch!

Dieser Text ist in ausführlicher Form erstmals in der Ausgabe 4/2018 des Christlichen Medienmagazins pro erschienen. Bestellen Sie pro kostenlos hier.

Die Fragen stellte Anna Lutz

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