„Nichts knackt Cartoons besser als Cartoons“

Die ägyptische Zeitung "Al-Watan" kontert die Mohammed-Schmähzeichnungen des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" mit eigenen Karikaturen. Man wolle eine "zivilisierte" Antwort auf die Verunglimpfung des Islams geben, schreibt die Zeitung. Unterdessen veröffentlichte auch die spanische Satirezeitschrift "El Jueves" weitere Spottzeichnungen des Propheten Mohammed, berichtete die Zeitung "El Pais" am Donnerstag.
Von PRO
Was ist die richtige Antwort auf das Mohammed-Schmähvideo aus dem Internet oder die Spott-Karikaturen von der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo"? Die ägyptische Zeitung "Al-Watan" schlug mit den gleichen Waffen zurück und reagierte mit eigenen Karikaturen auf die Schmähungen der letzten Tage. "Nichts knackt Cartoons besser als Cartoons." Damit seien die zwei Karikaturen überschrieben worden, die die Zeitung am 24. September veröffentlichte, berichtet die Österreichische Presseagentur (APA).



Weitere Mohammed-Karikaturen aus Spanien


Auf einem Cartoon ist das brennende "World Trade Center" durch die Gläser einer Brille zu sehen. Das Bild trage den Titel: "Westliche Brillen für die islamische Welt", berichtet APA. Die andere Karikatur zeigt zwei Bilder, die an einer Wand hängen. Auf dem linken Bild ist ein verärgerter Araber mit Turban und Dolch zu sehen und auf dem rechten ein friedlicher Moslem. Vor den zwei Bildern leuchtet eine amerikanische Taschenlampe nur auf den aggressiven Islamisten, der friedliche Moslem wird ignoriert. Beide Karikaturen klagen die einseitige Sicht des Westens über dem Islam an. Wie die österreichische Tageszeitung "Kurier" berichtet, reagierten die Leser der Zeitung, welche im Allgemeinen der Muslimbruderschaft kritisch gegenüber ständen, positiv.

Auch die spanische Satirezeitschrift "El Jueves" veröffentlichte auf ihrer Titelseite eine weitere kritische Mohammed-Karikatur. Das Cover zeigt fünf muslimische Männer mit langen Bärten bei einer offensichtlichen Gegenüberstellung mit der Polizei. Über den bärtigen Männern stehe die Frage: "Weiß jemand, wer Mohammed ist?" Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste auf die vorherigen Karikaturen von "Charlie Hebdo" seien die Sicherheitsmaßnahmen bei den spanischen Botschaften in Ägypten verstärkt worden. Auch die Spanier in Ägypten seien laut "Kurier" zu besonderer Vorsicht gemahnt worden.

Drahtzieher des Mohammed-Videos verhaftet

Unterdessen wurde der Drahtzieher des Schmähvideos, der die Protestlawine ins Rollen gebracht hatte, in den USA verhaftet – aber nicht wegen des Videos. Nakoula Basseley Nakoula gilt als der Mann hinter dem Mohammed-Video. Durch seine Aktivität im Internet soll er gegen seine Bewährungsauflagen von einer früheren Verurteilung verstoßen haben. Er durfte unter anderem nur mit ausdrücklicher Zustimmung seines Bewährungshelfers einen Computer und das Internet benutzen. Zudem habe der 55-Jährige gegenüber seinen Bewährungshelfern falsche Angaben gemacht, sagte die Richterin Suzanne Segal der "Los Angeles Times" zufolge. Nakoula war nach der Veröffentlichung des Videos untergetaucht, erschien aber am Donnerstag zur Gerichtsanhörung und wurde anschließend in Gewahrsam genommen. Er war in den 90er Jahren wegen eines Drogendeliktes und 2010 wegen Bankbetrugs verurteilt worden. Die Auflagen, gegen die er jetzt verstoßen haben soll, stammen aus dem zweiten Fall. (pro/dpa)
http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-19721654
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