Wie die amerikanische Tageszeitung "New York Times" berichtet, zeigt die New Yorker Polizei in ihrer Ausbildung einen Film, der vor einer "Infiltrierung" Amerikas durch den Islam warnt. In "The Third Djihad" (Deutsch: "Der dritte Dschihad") beklagen Experten, die politische Elite und die Medien würden diese Gefahr herunterspielen. Doch würde der Islam seit seinen Anfängen in einem "1.400-jährigen Krieg" gegen das Christentum führen. Mitarbeiter amerikanischer Sicherheitsorgane sprechen von einer nuklearen Bedrohung durch muslimische Terroristen.
New Yorker Polizei in der Kritik
Offenbar hatten einige Polizisten ihre Schwierigkeiten mit dem Film und gingen an die Öffentlichkeit. Ein Sprecher der Polizeibehörde spielte den Fall daraufhin herunter: Man habe den Film "nur ein paar Mal" vor Beginn des offiziellen Kurses gezeigt. Die Polizei verweigerte laut "Times" zunächst die Herausgabe von Dokumenten, die Hinweise darauf enthalten, wann und wie sie den Film erhalten hat.
Erst unter Berufung auf die Informationsfreiheit habe die Rechtsfakultät der New York University die Dokumente im Januar 2012erhalten. Demnach zeige ein Memorandum eines hochrangigen Polizeioffiziers, dass die Polizei seit Januar 2010 über den Film verfügt. Ein Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums hätte ihn der Polizei zugetragen. Dort habe man den Film "regelmäßig" in einem Zeitraum von drei Monaten bis zu einem Jahr vorgeführt. Mindestens 1.489 Polizisten hätten ihn demnach gesehen.
Pro-israelische Organisation produzierte den Film
Hinter der Finanzierung des 72-minütigen Films steht laut "Times" der "Clarion Fund", eine pro-israelische Non-Profit-Organisation. In deren Vorstand säßen unter anderem ein ehemaliger Mitarbeiter des Geheimdienstes "Central Intelligence Agency" (CIA) und ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums unter Ronald Reagan, der von 1981 bis 1989 US-Präsident war.
Das Motto der Organisation mit Sitz in New York ist "Nationale Sicherheit durch Erziehung". Zu diesem Zweck produziert sie Dokumentationen, die auf die Gefahren eines radikalen Islam hinweisen. Der "Times" zufolge pflegt der "Clarion Fund" Kontakte mit "Aish Ha Tora", einer israelischen Organisation, die gegen jegliche territorialen Zugeständnisse Israels in der "Westbank" ist.
Polizei sieht keinen Handlungsbedarf
Gegenüber der "Times" sagte ein Sprecher der Polizei, man beabsichtige nicht, einen falschen Eindruck zu korrigieren, den der Film hinterlassen haben könnte. "Wir haben nicht vor, Kontakt zu den Polizisten aufzunehmen, die den Film gesehen haben. Wir werden auch keinen anderen Film im Ausbildungsprogramm ergänzend hinzufügen." (pro)