Neuer Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland eingeführt

Der Theologe Friedrich Kramer ist am Samstag in einem Gottesdienst im Magdeburger Dom in sein neues Amt als Landesbischof eingeführt worden. Kramer tritt in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland die Nachfolge von Ilse Junkermann an.
Von PRO
Friedrich Kramer steht nach seinem Einführungsgottesdienst am Samstag offiziell an der Spitze der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Friedrich Kramer ist seit Samstag offiziell neuer Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Kirchenpräsident Christian Schad und Hannovers Landesbischof Ralf Meister nahmen die Einführung vor. Meister würdigte den Theologen, der zuletzt Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt war, im Einführungsgottesdienst als „lebensfrohen und glaubensstarken Menschen“, der „im Osten Deutschlands geprägt worden ist und eine große Weite mitbringt, um Menschen für die Frohe Botschaft zu begeistern“.

Seine zahlreichen Begabungen, vielfältigen beruflichen Stationen und die Fähigkeit zur intensiven Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit der Menschen würden Kramer im bischöflichen Amt zu Gute kommen, das ein Amt mit vielfältigen Dimensionen sei: „evangelisch, ökumenisch und in der tiefen Verbundenheit mit dem Judentum“.

Die Begeisterung auf andere ausstrahlen

Kirchenpräsident Schad bestärkte den neuen Landesbischof in dem „evangelischen Grundvertrauen, dass die Kirche aus dem Wort Gottes lebt und deshalb die Bibel kräftig gelesen und ausgelegt sein will“. Er betonte weiter: „Gerade in unruhigen Zeiten dürfen wir in diese Lebensquelle immer wieder einkehren, um dort Trost und Orientierung zu finden“. Den Weinberg-Besitzer und leidenschaftlichen Sänger ermutigte er dazu, mit seiner Begeisterung auf andere auszustrahlen.

Kramer tritt die Nachfolge von Ilse Junkermann an. Sie war am 6. Juli in einem Gottesdienst im Magdeburger Dom von ihrem Dienst entpflichtet worden. Sie wechselte im Sommer nach zehnjähriger Amtszeit an die Universität Leipzig. Kramer hatte sich im dritten Wahlgang bei der Synode im Kloster Drübeck (Harz) mit 56 von 84 abgegebenen Stimmen die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit gesichert.

Der Theologe wurde am 30. Oktober 1964 in Greifswald geboren. Im Alter von zehn Jahren zog seine Familie nach Wittenberg, wo sein Vater das Predigerseminar leitete. Nach dem Abitur diente er von 1983 bis 1985 als Bausoldat in Prora auf Rügen. Evangelische Theologie studierte er von 1985 bis 1991 an der Humboldt-Universität Berlin. Anschließend war er Pfarrer in Lodersleben und Gatterstädt bei Querfurt sowie mit der Jugendarbeit im Kirchenkreis Querfurt beauftragt. Von 1997 bis 2008 war er als Pfarrer für Studentenseelsorge in Halle tätig. Seit 2009 ist er Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und zugleich Studienleiter für Theologie und Politik. Der 54-Jährige ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Die EKM entstand zum 1. Januar 2009 aus dem Zusammenschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen mit der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Ihr gehören etwa 700.000 evangelische Christen an. Die EKM gehört sowohl der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) als auch der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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