Neuer Judenhass durch Muslime

Europa erlebt einen Aufschwung von Antisemitismus, ausgelöst zu einem großen Teil durch junge Moslems. Darüber berichtet das Wochenmagazin "Focus". Die britische Tageszeitung "Telegraph" beschreibt ebenfalls wachsende Bedrängnis für Juden in der schwedischen Stadt Malmö.

Von PRO
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, war langjähriger Präsident des jüdischen Sportclubs Makkabi Frankfurt. Er berichtet gegenüber "Focus": "Antisemitische Schmähungen auf dem Platz kommen mittlerweile nicht mehr in erster Linie von deutschen Rechtsradikalen, sondern von muslimischen Einwanderern." Bei offiziellen Begegnungen höre er  von den Vertretern muslimischer Organisationen zwar stets Bekenntnisse gegen den Antisemitismus. "Aber nach innen, gegenüber den eigenen Leuten sind sie noch viel zu wenig engagiert", sagt Graumann. "Wenn sie mehr täten, würden die muslimischen Verbände dadurch viel mehr Glaubwürdigkeit gewinnen."

Der Antisemitismus vor allem unter arabischen Jugendlichen sei "erschreckend hoch", so Graumann. "Es hat keinen Sinn, sich wegzuducken oder das Thema wegzudrücken." Der "Focus" fügt hinzu: "Was Graumann beobachtet, geschieht zurzeit vielerorts in Europa: Einwanderer aus muslimischen Ländern heizen einen neuen Antisemitismus an. Neu, weil dieser Judenhass alte Stereotype mit der Nahost-Auseinandersetzung verrührt."

Nur Antisemitismus durch Neo-Nazis ist berichtenswert

Dabei versuchten viele Politiker und Journalisten, das Thema zu umgehen oder beiseitezuschieben. Als etwa am Abend des 8. November 2009 die Dresdner Synagoge mit antisemitischen Sprüchen beschmiert worden war, hätten die Zeitungen lediglich berichtet, dass der Täter "unter anderem" Hakenkreuze an die Wand gemalt habe. "Focus": "Kaum ein Medium schrieb, was tatsächlich auf der Synagogenmauer zu sehen war: ein Hakenkreuz, ein Gleichheitszeichen und ein Davidstern. Juden gleich Nazis also. Und daneben der Spruch: ‚Scheiß Juden – killers of children‘." Als die Polizei ein paar Tage später einen 39-jährigen Algerier als Täter verhaftet habe, hätten die Medien fast gar nicht mehr darüber berichtet.

Auch als im Januar 2009 ein staatenloser Palästinenser einem Wachmann vor der Berliner Synagoge in der Oranienburger Straße eine Eisenstange auf den Kopf schlug, habe lediglich das britische Magazin "Spectator" davon berichtet. Der "Focus"-Autor schreibt weiter: "Ebenso verdruckst schwiegen die meisten Politiker und sonstigen Kommentatoren, als 2007 ein afghanischstämmiger Mann in Frankfurt am Main auf offener Straße einem Rabbi ein Messer in den Bauch stieß. Das Opfer überlebte damals mit ziemlich viel Glück."

Eine Studie der "Jewish Agency" registrierte laut dem Magazin 2009 so viele antisemitische Übergriffe in Europa wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Besonders hoch schwappte die Welle in Frankreich, wo vorwiegend Muslime arabischer Herkunft leben: Im ersten Halbjahr 2008 zählte die "Jewish Agency" dort 431 antisemitische Übergriffe, im gleichen Zeitraum 2009 waren es 631.

Das "Zentrum für Antisemitismusforschung" habe schon frühzeitig in einer Studie auf den wachsenden Judenhass unter Migranten aus muslimischen Ländern aufmerksam gemacht, so der "Focus". Doch "Die "Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit" in Wien habe sich lange geweigert, die Studie zu veröffentlichen. Sie behaupteten laut Magazin, "unwissenschaftlich" gearbeitet zu haben, ohne Belege für ihre Behauptung anzugeben.

Juden verlassen schwedische Stadt

Auch aus Schweden berichtet die britische Tageszeitung "The Daily Telegraph" einen Zuwachs an Diskriminierung gegenüber jüdischen Mitbewohnern durch muslimische Zuwanderer. Am Sonntag schrieb das Blatt, dass im vergangenen Jahr die Synagoge der 700 Mitglieder zählenden Gemeinde in Malmö angezündet worden war, jüdische Friedhöfe würden regelmäßig geschändet, und Juden würden vermehrt auf dem Heimweg von Gebetstreffen auf der Straße belästigt. Hass-Verbrechen gegen Juden hätten sich im vergangenen Jahr auf 70 Vorfälle verdoppelt, so der "Telegraph". Viele weitere würden wahrscheinlich gar nicht der Polizei gemeldet, vermuten Beamte. Es sei bei dem derzeitigen Klima der Angst nur noch ein Frage der Zeit, bis Menschen persönlich angegriffen würden. Schweden war für lange Zeit ein sicherer Hafen für verfolge Juden. Schon im 19. Jahrhundert flüchteten Juden aus dem Osten nach Schweden. Heute leben etwa 18.000 Juden in dem Land. In Malmö leben derzeit schätzungsweise 300.000 Moslems, das ist rund ein Fünftel der Stadtbevölkerung.

Vor der Synagoge von Malmö mussten mittlerweile Wachen aufgestellt werden, und die Fenster bekamen panzersicheres Glas. Der jüdische Kindergarten kann nur noch durch Sicherheitstüren betreten werden. Rund 30 jüdische Familien seien laut Zeitungsbericht bereits nach Stockholm, England oder Israel gezogen – oder hätten vor, wegzuziehen.

Der "Telegraph" zitierte die 86 Jahre alte Judith Popinski, die das Konzentrationslager Ravensbrück überlebte und seit sechs Jahrzehnten mit ihrer Familie in Malmö wohnt. "Ich hätte nie gedacht, dass mir dieser Hass in meinem Leben noch einmal begegnet, erst Recht nicht in Schweden", sagt sie. "Dieser Hass kommt von den muslimischen Immigranten. Die Juden fürchten sich." Die Witwe berichtet, dass sie angefeindet worden sei, als sie eingeladen wurde, in Schulen über den Holocaust zu sprechen. "Muslimische Kinder ignorieren mich oft, wenn ich über meine Erlebnisse im KZ berichte. Der Grund ist das, was ihre Eltern über Juden erzählen. Der Hass des Nahen Ostens ist nach Malmö gekommen. Schulen in muslimischen Gegenden laden schon keine Holocaust-Überlebenden mehr ein, bei ihnen zu sprechen."

Der sozialdemokratischer Bürgermeister Ilmar Reepalu, seit 15 Jahren im Amt, muss sich von den Juden in Malmö laut "Focus" den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug gegen die Anfeindungen zu unternehmen. Er ist überzeugt: Was den Juden geschehe, sei traurig, aber nachvollziehbar, denn es sei die Folge der Politik der Israelis im Nahen Osten. (pro)
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/sweden/7278532/Jews-leave-Swedish-city-after-sharp-rise-in-anti-Semitic-hate-crimes.html
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