Der christliche Nachwuchsjournalist Daniel Höly hat viel Herzblut in das Projekt gesteckt. Jetzt hat er ein Zwischenziel erreicht. Die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift SHIFT geht in Druck. Die 5.000 Euro für die erste Ausgabe hat er mit Hilfe von 234 Personen finanziert, die sich eine oder mehrere Ausgaben gesichert haben. Mit pro spricht er über die Sorgen bei der Umsetzung und warum er keinen Plan B in der Tasche hatte.
Von PRO
Foto: CC By SA Droid Boy
Noch im Juli möchte der 26-jährige Wahl-Bonner die auf 1.000 Exemplare limitierte Erstausgabe drucken. Da die nicht-kommerzielle Ausgabe anschließend nicht verkauft wird, ist die Unterstützung der Crowdfunding-Aktion die einzige Möglichkeit, sich ein Exemplar zu sichern. Diese Abmachung hat Höly mit den 26 Autoren ausgehandelt, die ihm die Texte für die Erstausgabe honorarfrei zur Verfügung gestellt haben.
Insgesamt 6.000 Euro hat Höly bislang für sein Projekt akquiriert. Damit liegt er 1.000 Euro über dem Soll. Der Restbetrag soll in die zweite Ausgabe fließen, für die Höly weitere Investoren gewinnen möchte, um SHIFT auch an die Bahnhofskioske zu bringen: "Mir ist es wichtig, aus der ersten Ausgabe zu lernen und möglichst viel von der konstruktiven Kritik in die zweite Ausgabe einfließen zu lassen."
pro: Warum war es notwendig, mit SHIFT noch eine weitere Zeitschrift auf den Markt zu bringen? Daniel Höly: SHIFT richtet sich an netzaffine junge Erwachsene und soll diese vor allem mit relevanten Inhalten und ernsten gesellschaftlichen Themen und politischen Debatten erreichen. Ein solches Magazin gibt es bisher noch nicht am Markt. Gerade in der immer schnelllebiger werdenden Zeit ist es enorm wichtig, einen tiefgehenden Ausgleich zur übereilten Berichterstattung einiger Nachrichtenseiten zu schaffen.
pro: Wie hast du den Bedarf für eine solche Zeitschrift ermittelt? Höly: Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich das Konzept für SHIFT erarbeitet und eine umfangreiche Befragung unter jungen Erwachsenen gemacht. Die mehr als 200 Teilnehmer haben mir zurückgespiegelt, dass ein reges Interesse an einer solchen Zeitschrift besteht. Die bisherigen Rückmeldungen im Internet bestätigen die große Nachfrage.
pro: Du hast für die Umsetzung des Projekts Crowdfunding betrieben: Was hättest du gemacht, wenn das Projekt gescheitert wäre? Höly: Diese Frage wurde mir im Vorfeld schon öfter gestellt. Aber ich habe immer fest an den Erfolg des Projekts geglaubt. SHIFT ist alles, was ich derzeit machen will – und deshalb habe ich auch alle Zeit und Energie in dieses Projekt gesteckt. Umso mehr freue ich mich nun über den Erfolg von SHIFT. Einen Plan B gab es nicht.
pro: Wie geschieht eigentlich die Themenfindung in einer Ein-Mann-Redaktion? Höly: Das war ein Prozess, der sich über Monate hingezogen hat und durch Gespräche mit zahlreichen Freunden und Bekannten zustande kam. In Zukunft will ich sehr gerne mit einem Partner zusammenarbeiten und auch die Online-Community bereits bei der Themenfindung mit einbeziehen, beispielsweise durch Abstimmungen zu verschiedenen Themenvorschlägen.
pro: Viele Experten meinen, dass Printprodukte aussterben: Warum gehst Du trotzdem diesen Weg? Höly: Welche Experten sollen das sein? Vermutlich die selbsternannten Print-Untergangsexperten, oder? Wichtig ist es, bei der Printdebatte zwischen den Tageszeitungen und den Zeitschriften zu unterscheiden. Die Crowdfunding-Aktion hat einmal mehr gezeigt, wie groß das Interesse auch bei netzaffinen jungen Lesern noch an Gedrucktem sein kann – wenn man so eine Zeitschrift zeitgemäß konzipiert und intelligent mit einer Online-Community verknüpft.
pro: Du möchtest bewusst keine christlichen Themen aufgreifen, aber doch den Menschen etwas vermitteln? Höly: SHIFT richtet sich an alle netzaffinen jungen Erwachsenen, ganz egal wo sie herkommen oder was sie glauben. Mit dem Magazin möchte ich einen Unterschied zum eher lifestyle-orientierten Zeitschriftenmarkt machen und zeigen, dass auch heute noch sehr wohl Platz für werthaltige und tiefsinnige Inhalte ist. Für mich sind dies hintergründige, einordnende und reflektierende Gedanken zu wichtigen Themen wie Pränataldiagnostik, Prostitution oder Drogenabhängigkeit.
Wie soll es mit dem Produkt weitergehen? Höly: Der nächste Schritt ist es nun, SHIFT in den Druck zu geben. Interessenten können noch bis Mittwoch an der Crowdfunding-Plattform teilnehmen und sich mit einer Unterstützung von 10 Euro die Erstausgabe sichern. Ich hoffe, dass es SHIFT auch an die Bahnhofskioske schafft. Deshalb bin ich derzeit aktiv auf der Suche nach potenziellen Investoren. Mein Ziel ist es, dass die Leser im August SHIFT in ihren Händen halten können. (pro)
Vielen Dank für das Gespräch.
http://www.startnext.de/shift
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