Neue Medien kommen beim Lernen zu kurz

Eine Verbesserung des Unterrichts mit dem Computer fordern Eltern laut einer Infratest-Umfrage. Tatsächlich kommen digitale Medien im Unterricht bisher eher selten vor. Dabei könnten Neue Medien das Lernen unterstützen – nicht nur bei der Jugend.  

Von PRO

Nur vier Prozent der Eltern finden, dass Computern in der Schule ausreichend genutzt werden. Zwei Drittel sehen hingegen einen deutlichen Verbesserungsbedarf. Bei 35 Prozent der Schüler kommen Computer mindestens einmal pro Woche im Unterricht zum Einsatz – das Fach Informatik nicht mitgerechnet. 30 Prozent arbeiten außerhalb des Informatikunterrichts überhaupt nicht mit dem Rechner. 15 Prozent nutzen ihr eigenes Notebook im Unterricht. Dies ist in vielen Schulen allerdings untersagt: 4 Prozent der Hauptschüler, 13 Prozent der Realschüler und 27 Prozent der Gymnasiasten dürfen ihr eigenes Notebook mitbringen.

73 Prozent der befragten Eltern sehen Kultusministerien und Schulleitungen in der Pflicht, die Situation zu verbessern. 71 Prozent nannten die Schulträger, 66 Prozent die politischen Entscheidungsträger und 51 Prozent die Lehrkräfte. Die Umfrage wurde von der "Initiative D21" in Auftrag gegeben. Ihr gehören vor allem Medienunternehmen, aber auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft an. Die Initiative will die digitale Informationsgesellschaft fördern.

Holger Rupprecht, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, erklärte laut "D21" in Berlin: "Uns ist klar: Lernen setzt mehr voraus als digitale Kommunikation. Lernen erfordert emotionale Offenheit, Begeisterung für das Entdecken, Vertrauen, Ermutigung und Zuspruch. Aber gleichzeitig müssen wir auch mit den Herausforderungen der digitalen Welt umgehen – Informationstechnologie muss künftig in stärkerem Maße als heute in den Unterrichtsalltag eingebunden werden."

Doch digitale Medien können auch älteren Menschen von Nutzen sein. Die "Deutsche Presseagentur" (dpa) berichtet etwa vom Computer-Einsatz im Seniorenheim: Im oberfränkischen Hof hatten die Bewohner drei Monate lang mit einer Spielekonsole ihr Tennis-, Dart- oder Bowling-Können trainiert. Dabei hätten sich Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen verbessert, wie die Studie der Diakonie und der Universitätsklinik Erlangen ergab. Beim Spielen werde das Gerät nicht nur mit den Fingern gesteuert, stattdessen führe man die notwendigen Bewegungen mit seinem Körper aus. Weil das notfalls sogar im Sitzen funktioniere, sei es sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. (pro)

https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[action]=detail&news[id]=442
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