Neue Evangelische Hochschule Hessen startet 2026

Die CVJM-Hochschule Kassel und die Evangelische Hochschule Darmstadt wollen sich zur „Evangelischen Hochschule Hessen“ zusammenschließen. Ziel ist eine gemeinsame, praxisnahe und forschungsstarke Bildungsinstitution in kirchlicher Trägerschaft.
Von Norbert Schäfer
Studierende

Die CVJM-Hochschule in Kassel und die Evangelische Hochschule Darmstadt (EHD) wollen sich zur „Evangelischen Hochschule Hessen“ (EHH) zusammenzuschließen. Das haben die Bildungseinrichtungen am Dienstag mitgeteilt. Die Landessynoden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie der CVJM Deutschland e. V. haben dem Vorhaben demnach bereits zugestimmt. Als Träger würden sie künftig über ein Kuratorium in die Gremienstruktur der EHH eingebunden, teilten die Pressestellen der Hochschulen auf Anfrage hin mit. Dies entspreche dem Hochschulrat an staatlichen Hochschulen.

Ziel des Zusammenschlusses ist es, zum Jahresbeginn 2026 eine staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft zu gründen. Dabei sollen die bisherigen Studiengänge fortgeführt und schrittweise in die neue Struktur integriert werden.

Auf Anfrage teilten die Hochschulen mit, dass die EHH für eine Übergangszeit bis 2027 drei Standorte haben wird – Darmstadt, Kassel und Schwalmstadt-Treysa. Ein Standort wird dann geschlossen. Welcher, blieb bislang noch unklar. „Zukünftig wird die EHH über zwei Standorte in Süd- und Nordhessen verfügen“, hieß es.

Zum Jahresbeginn 2026 sei ein Betriebsübergang der CVJM-Hochschule in die neue EHH vorgesehen. Dabei würden sowohl Lehrende als auch Verwaltungsmitarbeitende mit ihrem bisherigen Stellenumfang übernommen. Ebenso gingen alle Studierenden und Studiengänge, wie sie bisher in Kassel umgesetzt wurden, in die neue Hochschule über, hieß es aus der Pressestelle.

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„Wir verbinden unsere Stärken und schaffen für nächste Generationen Studierender ideale Studienvoraussetzungen“, betont Tobias Faix, Rektor der CVJM-Hochschule. Im Mittelpunkt stehe die Weiterentwicklung hin zu einer Hochschule, die durch praxisnahe Lehre und durch Forschung, auch mithilfe ihrer Institute, gesellschaftliche, soziale und kirchliche Transformationsprozesse aktiv mitgestaltet. Die neue Hochschule soll rund 1.700 Studierende in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Bildung sowie Religions- und Gemeindepädagogik ausbilden.

Fördermaßnahmen noch unklar

Uwe Becker, Präsident der EHD, erklärte die gemeinsame Ausrichtung: „Wissenschaftlich profiliert, ethisch orientierend und gesellschaftlich wirksam – diese Aspekte prägen unser gemeinsames Selbstverständnis.“

EKHN, EKKW sowie CVJM Deutschland werden als Partner die neue Hochschule sowohl „inhaltlich als auch finanziell“ mit tragen. Die Hessische Landesregierung hatte bereits im Koalitionsvertrag eine Unterstützung der beiden Hochschulen in Aussicht gestellt und signalisiert, dass man eine „dauerhafte Perspektive für die Hochschule“ – unter Einbeziehung der CVJM-Hochschule Kassel – entwickeln wolle. Welche konkreten Fördermaßnahmen und Mittel das Land Hessen bereitstellt, und wie am Ende die konkrete Kostenverteilung aussehen wird, ist noch unklar. „Eine Entscheidung des Landes und ein entsprechender Staats-Kirchenvertrag werden derzeit in Wiesbaden beraten und entwickelt“, teilten die Hochschulen auf Anfrage hin mit.

Die EHH soll ein Ort des Dialogs, der Forschung und der gesellschaftlichen Gestaltung werden – mit Wirkung über kirchliche und konfessionelle Grenzen hinaus.

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