„Neue Dimension“ salafistischer Gewalt

Der Verfassungsschutz rechnet mit einer Zunahme salafistischer Straßengewalt. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS). Auch am Wochenende ist es wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Islamisten und Gegendemonstranten gekommen.

Von PRO

"Wir gehen davon aus, dass es weitere Auseinandersetzungen der Salafisten mit dem politischen Gegner und der Polizei geben wird", zitiert die FAS einen Sprecher des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Bisher seien gewaltbereite Gruppen der Salafisten vor allem deshalb gefährlich gewesen, weil sie als Durchlauferhitzer für islamistische Attentäter gedient hätten. "Nun kommt die politisch motivierte Straßengewalt hinzu", ließ die Behörde verlauten, und weiter: "Das ist eine neue Dimension."

Bei einem Gerangel an einem salafistischen Informationsstand sind in Berlin am Samstag vier Menschen verletzt worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, waren nach Polizeiangaben etwa 50 Anhänger der Salafisten am Potsdamer Platz zusammengekommen, um dort Koran-Exemplare zu verteilen. Ihnen standen etwa 20 Gegendemonstranten gegenüber. Einen Übergriff der Salafisten auf ihre Gegner konnte die Polizei nach eigenen Angaben nur durch den Einsatz von Pfefferspray und körperliche Gewalt verhindern. Dabei wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt, einer der Salafisten erlitt eine Platzwunde am Kopf.

Journalisten angegriffen

Bei Auseinandersetzungen zwischen den radikalen Muslimen und der Splitterpartei "Pro NRW" waren bereits am Wochenende zuvor 29 Polizisten verletzt worden. Anhänger von "Pro NRW" hatten zuvor islamfeindliche Karikaturen gezeigt. Ein 25 Jahre alter in Deutschland geborener Türke ging laut FAS mit einem Messer auf Polizisten los. Mehr als hundert Salafisten wurden vorübergehend festgenommen. Auch am 1. Mai war es in Solingen am Rande eines "Pro-NRW"-Auftritts zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Fundamentalistische Muslime hatten die Polizei attackiert und drei Beamte verletzt, nachdem "Pro-NRW"-Anhänger nahe einer Moschee Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatten.

Der Verfassungsschutz erklärte, die Zahl der Videobotschaften, die sich mit den gewalttätigen Aktionen der Salafisten solidarisierten oder zu solchen aufriefen, habe stark zugenommen. "Pro NRW" hat unterdessen angekündigt, seine islamkritischen Aktionen fortzusetzen. Der "Spiegel" berichtete nun auch von einem Angriff eines führenden Salafisten, Reda Seyam, auf Journalisten. Für "Spiegel TV" habe man den Deutsch-Ägypter in Berlin befragen wollen. Dieser rastete aus und ging auf das Team los. Nach Angaben von "Spiegel" entstand dabei ein Sachschaden von mehreren tausend Euro. Seyam habe man wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt. (pro)

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