Neue bpb-Hefte: Entschädigung für „Q-Rage“?

Mit zwei neuen Publikationen will die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in diesem Jahr christliches Engagement würdigen. Das Kuratorium der Organisation entschied, je eine Ausgabe der Zeitschriften "Aus Politik und Zeitgeschichte" und "Informationen zur politischen Bildung" mit dem Themenschwerpunkt "Christliche Verantwortung in der demokratischen Gesellschaft" zu publizieren.
Von PRO

„Wir wollen dort die gesamte Bandbreite christlichen Engagements abbilden“, erklärte Bundeszentralenchef Thomas Krüger laut der Tageszeitung „taz“. Dies beinhalte auch das evangelikale Spektrum christlichen Engagements. Denkbar, so Krüger, seien etwa Interviews mit Vertretern der evangelikalen Bewegung. Gleichzeitig stellte er fest: „Das wird ein ausgewogenes Heft und definitiv keine Propagandaschrift.“ Wie die bpb auf Anfrage von pro mitteilte, soll die Berichterstattung im ersten und zweiten Quartal 2009 erfolgen.

Vertreter von Presse und Politik sehen in den Publikationen eine Wiedergutmachung für Veröffentlichungen in der Schülerzeitung „Q-Rage“. Krüger war Ende vergangenen Jahres in die Kritik geraten, weil die Ausgabe vier des Schuljahres 08/09 Artikel enthielt, die sich kritisch mit der evangelikalen christlichen Bewegung in Deutschland befassten. Darin wurden Christen als intolerant, verfassungsfeindlich, gefährlich und dumm gebrandmarkt. (pro berichtete)

„Q-Rage“ wird in einer Millionenauflage von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben. Krüger hatte zudem ein Begleitschreiben verfasst, in dem er schrieb: „In der Zeitung finden sich interessante Informationen, wie islamistische und evangelikale Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche umwerben.“ Für seine Äußerungen wurde er unter anderem von Hartmut Steeb, dem Vorsitzenden der „Deutschen Evangelischen Allianz“, kritisiert. Dieser sprach von einem „unsäglichen Vergleich islamistischer und evangelikaler Gruppen“ und forderte eine „klare Lösung für den angerichteten Schaden der Falschinformation der Leser“. (PRO)

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