FTA Gießen vom Wissenschaftsrat anerkannt

Die Freie Theologische Akademie Gießen (FTA) wird für fünf Jahre vom Wissenschaftsrat anerkannt, wissenschaftlichen Maßstäben zu entsprechen. Das hat der Wissenschaftsrat am Freitag bekannt gegeben. Damit ist die Voraussetzung für die staatliche Genehmigung der ersten evangelikalen Hochschule in Deutschland gegeben.
Von PRO

Bei den Frühjahrssitzungen vom 7. und 8. Mai des Wissenschaftsrates in Rostock wurde die theologische Ausbildungsstätte in Gießen mit zwei weiteren nicht-staatlichen Hochschulen vom Wissenschaftsrat anerkannt. Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. 2005 hatte die FTA einen Antrag auf „institutionelle Akkreditierung“ beim Wissenschaftsrat gestellt.

FTA Gießen erfüllt Mindestanforderungen

In dem Entscheidungsprozess des Wissenschaftsrates ging es vor allem um die Frage des Verhältnisses von Wissenschaft und Bekenntnis. Dass sich wissenschaftliche Forschung und Lehre und eine bibeltreue Bekenntnisgrundlage nicht ausschließen, war für die FTA nach eigenen Angaben eine unverzichtbare Voraussetzung. „Durch die Akkreditierung wird nicht nur die theologische Hochschullandschaft bereichert, sondern es ergeben sich auch neue Perspektiven für Studierende der Theologie aus dem gesamten evangelikalen Spektrum“, so die FTA-Leitung.

Im Rahmen der institutionellen Akkreditierung hat der Wissenschaftsrat neben der Gießener FTA zwei weitere Einrichtungen akkreditiert: Die Bucerius Law School in Hamburg und die Business and Information Technology School (BiTS) in Iserlohn.

Bei dem vom Wissenschaftsrat durchgeführten Akkreditierungsverfahren handelt es sich um eine institutionelle Akkreditierung. Dieses Verfahren zur Qualitätssicherung soll die Frage klären, ob eine Hochschuleinrichtung in der Lage ist, Leistungen in Lehre und Forschung zu erbringen, die anerkannten wissenschaftlichen Maßstäben entsprechen.

Die FTA wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, einen achtsemestrigen theologischen Ausbildungsgang für Bewerber aus evangelikalen Gemeinschaften, Freikirchen und unabhängigen Gemeinden anzubieten. Rund 625 Absolventen haben diese Ausbildung bisher abgeschlossen. „In den zurückliegenden Jahren hat die FTA ihre Praxis und im Laufe des Akkreditierungsverfahrens auch ihre formalen Bekenntnisgrundlagen geändert. Damit erfüllt sie die Mindestanforderungen, die an eine theologische Ausbildungs- und Forschungsstätte zu stellen sind. Die Akkreditierung wird für fünf Jahre ausgesprochen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Auf dem Weg zur staatlichen Anerkennung

„Die FTA, bislang keine Hochschule, strebt nun eine staatliche Anerkennung an und beabsichtigt, nach erfolgter Hochschulgenehmigung einen Bachelor-Studiengang ‚Evangelikale Theologie‘ und einen gleichnamigen Master-Studiengang anzubieten“, meldet der „Informationsdienst Wissenschaft“ (idw).

Der Wissenschaftsrat erwarte, dass die Freiheit von Wissenschaft und Forschung durch dauerhafte und institutionelle Absicherung gewährleistet sei und dass die FTA sich von dem Institut für Israelogie und dem Institut für Ethik und Werte institutionell trenne, da es sich bei diesen beiden Teilbereichen der FTA nicht um wissenschaftlich anerkannte Einrichtungen handelt. Unter Berücksichtigung dieser Auflagen wird die Akkreditierung für fünf Jahre ausgesprochen.

Wie bei fast allen Akkreditierungsverfahren, so hat auch diesmal der Wissenschaftsrat eine Reihe von Empfehlungen und Auflagen ausgesprochen, die die FTA in nächster Zeit umsetzen will. Sie betreffen die weitere Verbesserung der wissenschaftlichen Qualifikation, berühren aber nicht die Bekenntnisgrundlage, betonte die FTA. (PRO)

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