Ex-Talker Fliege in der „Zeit“: Massive Kritik an Peter Hahne

H a m b u r g (KEP) - "Deutschland wird Jürgen Fliege so schnell nicht los." Mit dieser Drohung endet ein Porträt in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag) über den ehemaligen Fernsehpfarrer, der erst vor wenigen Wochen seine Talkshow "Fliege" in der ARD beenden musste. Fliege nutzt seinen Abgang zudem zu massiver Kritik an Fernsehmoderator und Bestsellerautor Peter Hahne: "Herr Hahne schwingt sich auf, richtet über Menschen", so Fliege.
Von PRO

„Nehmen Sie die neunfache Kindermörderin von Frankfurt an der Oder. Hahne findet das unmöglich. Aber wenn die Frau gestorben ist, wird Jesus an ihre Seite treten und sie verteidigen… Hahne ist nicht brüderlich. Das muss er noch von Jesus lernen“, gibt Fliege zu Protokoll. Außerdem sei Hahne „nicht mal ordiniert“.

„Zeit“-Autorin Barbara Nolte schreibt weiter: „Jürgen Flieges großes Verständnis für Menschen und ihre Unzulänglichkeiten gilt für seine Kollegen nur in geringem Maße. Auch die anderen Moderatoren der Nachmittagstalkshows schätzt er wenig. ‚Die Shows sind Boxbuden‘.“

„Fliege will unbedingt zurück zum Fernsehen“

Den Grund, aus dem Deutschland Jürgen Fliege auch nach seinem unfreiwilligen Abgang als Gastgeber der „Fliege“-Talkshow so schnell nicht los wird, erfahren die Leser außerdem: „Er will unbedingt zurück ins Fernsehen. Und er hat auch schon eine Idee. Wieder ist es ein Amt, das in Deutschland noch unbesetzt ist, das Amt des Fernsehpredigers nach amerikanischem Vorbild… Am nächsten Sonntag ist Fliege beim kalifornischen Fernsehprediger Robert Schuller als Gastprediger eingeladen. Den Ball wird er weiterspielen, bislang fehlt ihm der Sender für seinen Fernsehgottesdienst.“

Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP (Wetzlar), nannte Flieges Äußerungen über Peter Hahne „völlig deplaziert“. „Fliege hat als ordinierter rheinischer Pfarrer seiner Kirche und dem Ansehen des christlichen Glaubens in der Öffentlichkeit mehr geschadet als jeder andere Pfarrer vor ihm. Peter Hahne hingegen vertritt als evangelischer Theologe einen Standpunkt, den mit ihm viele Christen teilen: der Glaube an Jesus Christus ist lebens- und überlebenswichtig“, so Baake. Dafür stehe Hahne in der Öffentlichkeit ein.

Fliege: „Es gibt keinen wahren einzigen Gott“

Fliege ist unter Christen seit langem aufgrund zahlreicher Äußerungen umstritten. Der rheinische Pfarrer schreibt etwa in seinem Buch „Die Ordnung des Lebens“: „Es gibt keinen wahren einzigen Gott und keinen einzig wahren Glauben!“ Die Zeit sei gekommen, von der Predigt vom Sühneopfer Christi Abschied zu nehmen. Der Apostel Paulus irre gewaltig, wenn er davon ausgehe, dass man Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes erkannt haben müsse, um ewiges Leben zu haben. „Es gibt eben keinen Gott, den es gibt, sondern nur meinen und deinen und unseren und den der anderen.“

Am 15. September hatte sich Fliege offiziell vom Bildschirm verabschiedet.

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