Nach Protest: Flugbegleiter dürfen Glauben zeigen

Nach Protesten erlaubt die polnische Fluggesellschaft "Lot" ihrem Kabinenpersonal im Einsatz weiterhin das öffentliche Tragen religiöser Symbole. Neue Dienstvorschriften sahen zunächst vor, dass den Crews das Zurschaustellen von Kreuzen und anderen religiösen Symbolen während des Dienstes untersagt wird.

Von PRO

Kein Fluggast solle sich diskriminiert oder weniger willkommen fühlen, begründete "Lot"-Sprecher Leszek Chorzewski am Freitag die Anweisung, die von März an auf den Flügen der polnischen Linie gelten sollte. Gegen die Pläne waren nationalkonservative Politiker Sturm gelaufen.

Die Anweisung galt allgemein für religiöse Symbole und nicht ausschließlich für Kruzifixe, Christopherus-Medaillons oder Madonnenbilder. Abgeordnete der Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" prangerten in Briefen an das "Lot"-Management dennoch eine "Diskriminierung von Katholiken" an. Auch rechtskatholische Medien wie die Zeitung "Nasz Dziennik" hatten die Empörung über die "Lot"-Pläne geschürt.

Wie die österreichische Internetseite "kathweb" berichtet, hatte der ehemalige Verkehrsminister Jerzy Polaczek die Anweisung als Skandal bezeichnet. Abgeordnete der konservativen Opposition warfen der Fluggesellschaft vor, gegen die Verfassung zu verstoßen. Das Internetportal "Fronda.pl" veröffentlichte als Reaktion die E-Mail-Adresse von "Lot"-Chef Marcin Pirog und rief zum Protest auf. Die Fluglinie mache sich nicht nur zum Feind der Christen, sondern auch der Juden, Muslime und der Gläubigen anderer Religionen, hieß es auf der Website.

"Lot" nahm die Pläne nun nicht nur zurück, sondern entschuldigte sich obendrein. "Wir respektieren die Traditionen und Sensibilitäten der Polen", betonte Chorzewski. "Wir wollten keine religiösen Gefühle verletzen." (pro/dpa)

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