Nach Panne: ZDF sendet Beitrag über Evangelikale

 Nachdem Moderatorin Hülya Özkan einen Beitrag über evangelikale Christen am vergangenen Freitag wegen technischer Pannen absagen musste, brachte die ZDF-Sendung "Heute in Europa" das Stück am Dienstag. Es zeigt die Missionsbemühungen einer Londoner Gemeinde.

Von PRO

"Einige nennen sie die Fundamentalisten unter den Christen:  Evangelikale, konservative Protestanten, die die Bibel als oberste Autorität für Leben und Glauben betrachten. Das muss nichts Negatives bedeuten, doch oft ist ihr Denken radikal, wenn zum Beispiel Homosexualität als Unfall der Schöpfung betrachtet, das Leben als ewiger Kreuzzug gegen das vermeintlich Böse aufgefasst wird. Und so ist auch das Missionieren das oberste Gebot evangelikaler Christen. Vor allem in den Großstädten wie in London haben sie damit großen  Erfolg."

 

Dem ein oder anderen mag diese Anmoderation von Hulya Özkan bei der "heute in Europa"-Sendung von Dienstag bekannt vorgekommen sein. Zu Recht. Schon am vergangenen Freitag kündigte sie so einen Beitrag über evangelikale Christen in London an. Der Beitrag konnte wegen technischer Schwierigkeiten nicht gesendet werden. Nun wurde er ausgestrahlt und zeigte etwa Jay Smith, der regelmäßig im Londoner Hyde Park predigt. Sein höchstes Ziel laut ZDF: "Muslime bekehren." "Die Bibel gegen den Koran" sei seine "heilige Mission", so die Reporter.

Andersgläubige bekehren ist Mission Evangelikaler

"Ich will jeden bekehren, denn ich weiß, wohin ich gehe", sagt der Christ im Interview. Er gehört zu der evangelikalen Gemeinde "All Souls" (Allerseelen) mitten in London. Der Beitrag zeigt vor allem junge Menschen, die den sonntäglichen Gottesdienst besuchen. Sie singen moderne Lobpreislieder und drücken aus, wie wichtig ihnen die Mission ist. Die Gemeinde, so heißt es im Beitrag, nutze die Metropole London, aber auch das Internet, um zu wachsen und Gläubige anzusprechen. So stünden beispielsweise 3.000 Predigten der Christen online. "Andersgläubige bekehren, vor allem das ist seine Aufgabe als Evangelikaler", meinen die Journalisten über den Straßenprediger Jay Smith.

Doch auch das Gemeinschaftsgefühl sei für die Christen wichtig: "Wir werden der Strafe für unserer Sünden nicht entrinnen", wird aus einer Predigt beim sonntäglichen Gottesdienst zitiert. "Satan, Sünde, Strafe und schließlich Erlösung im Schoß der Gemeinde – viele fühlen sich davon angesprochen", erklärt eine Reporterin. "Das besondere hier ist, dass die Leute sich wirklich für das Leben anderer interessieren. In London gibt es das nicht oft", sagt ein Gemeindemitglied im Beitrag. Die "All Souls"-Kirche besteht seit dem 19. Jahrhundert und gehört der anglikanischen evangelikalen Kirche an. Die Gottesdienste der Christen besuchen wöchentlich etwa 2.500 Menschen.(PRO)

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/821052?inPopup=true
https://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen.html?&news[action]=detail&news[id]=2321
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