Nach „Luther“ und „Bonhoeffer“: Film über Albert Schweitzer

Albert Schweitzer war der vielleicht bekannteste Philantrop: "Urwaldarzt", Philosoph und zugleich Orgelkünstler und Bach-Kenner. Nach "Bonhoeffer" und "Luther" verfilmt die deutsche Produktionsfirma NFP erneut das Leben einer bekannten Persönlichkeit, die sinnbildlich für einen starken Glauben an Gott steht.
Von PRO

Schweitzer war nicht nur Arzt und Musikforscher, sondern auch evangelischer Theologe und Philosoph. Wegen seiner aufopfernden Bereitschaft, christliche Nächstenliebe praktisch zu leben, ist er zum Vorbild für viele geworden. Über hundert Schulen sind in Deutschland nach Albert Schweitzer benannt, der 1952 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Der 1875 bei Colmar im Oberelsass geborene Schweitzer studierte zunächst Theologie und Philosophie, und wurde dann Dozent an der Universität Straßburg. Seine Dissertation handelte von der Religion im Werk Immanuel Kants. Von 1905 an studierte Schweitzer zudem Medizin mit dem Ziel, in Gabun als Missionsarzt tätig zu werden. Seine medizinische Doktorarbeit schrieb er unter dem Titel „Die psychiatrische Beurteilung Jesu: Darstellung und Kritik“. Im Alter von 38 Jahren gründete Schweitzer in Gabun das Urwaldhospital Lambaréné. Schulden konnte er teilweise durch Orgelkonzerte bezahlen. Heute umfasst das Spital chirurgische und allgemeinmedizinische Abteilungen, eine Kinderklinik, eine Frauenklinik sowie geriatrische und psychiatrische Stationen. Angegliedert an das Spital sind weiter eine Zahnklinik und ein Labor, in welchem Therapie und Prophylaxe von Malaria erforscht werden. Schweitzer ist zudem für seine Forschung zum Komponisten Johann Sebastian Bach bekannt, die insbesondere in seiner 1905 verfassten Monografie zum Ausdruck kam. Schweitzer verstarb am 4. September 1965 in Lambaréné.

Zentral für Schweitzer war der Begriff „Ehrfurcht vor dem Leben“. Aus Achtung vor Gott, der jedem Wesen das Leben schenke, gelte es, jedem Achtung entgegenzubringen und ihm zu seiner Erfüllung zu verhelfen, war seine Devise.

Ab Herbst 2009 in den Kinos

Am 18. Juni fiel in Südafrika die erste Klappe für die internationale Kinoproduktion „Schweitzer“. Das Drama wird von derselben Firma produziert, die bereits die Verwirklichung der Filme „Bonhoeffer – Die letzte Stufe“ (1999) und „Luther“ (2002) ermöglichten. Regie führt dieses Mal jedoch nicht, wie bei diesen beiden Filmen, Eric Till, sondern der Schotte Gavin Millar („Complicity“, “ Danny, der Champion“). Gedreht wird bis zum 13. August in Kapstadt und Port St. Johns, Südafrika.

Die Titelrolle übernimmt Jeroen Krabbé („Kalmans Geheimnis“, „Der Viere Mann“), Schweitzers Ehefrau und Mitarbeiterin Helene wird von Barbara Hershey („Das Porträt einer Lady“, „Hannah und ihre Schwestern“, „Lantana“) dargestellt. Zur Besetzung zählen außerdem Judith Godrèche, Samuel West, Jeanette Hain (als Schweitzers Tochter Rhena) und Jonathan Firth. Armin Rohde wird die Rolle Albert Einsteins übernehmen.

Der Film handelt von den ersten Jahren des Kalten Krieges, als Albert Schweitzer bereits wegen seines Einsatzes in Lambaréné einer der am meisten bewunderten Menschen des Jahrhunderts ist. Während eines Besuches in den USA, den er zusammen mit seiner Frau Helene angetreten hat, um Spenden für Lambaréné zu sammeln, gerät er zwischen die Fronten der Weltpolitik. „Mit fast 75 Jahren nimmt er eine der größten Herausforderungen seines Lebens an – und Lambaréné wird zum Schauplatz einer existentiellen Auseinandersetzung um die Grundlagen unserer Welt“, heißt es in der Ankündigung zum Film.

„Schweitzer“ entsteht als Koproduktion der Salinas Filmgesellschaft mit „Two Oceans Production“ mit Beteiligung der ARD Degeto und Unterstützung von arte, gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Medienboard Berlin–Brandenburg, der Filmförderungsanstalt, Hessen Invest, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und dem FilmFernsehFonds Bayern und dem Deutschen Filmförderfonds.

Im Herbst 2009 soll der Film in den deutschen Kinos anlaufen. Informationen bekommt man unter www.schweitzer-derfilm.de.

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