Immer am Samstagabend überträgt die ARD das „Wort zum Sonntag“. In der Kritik steht seit der letzten Ausgabe die Theologin Annette Behnken. Sie beschäftigte sich mit dem Thema „Vergiftung der Seelen“ und bezog sich dabei auch auf den ermordeten Trump-Aktivisten Charlie Kirk.
Kirk bezeichnet sie als „rechtsradikalen Rassisten“, der die Jugend begeistert habe, aber als Konservativer verharmlost werde: „Allein, dass man sagt, was ist, führt zur Unterstellung, dass man eine Ermordung rechtfertigt. Das ist die totale Verdrehung. Diabolos. Der Verdreher. So nennt die Bibel den Teufel“, sagte Behnken.
Die Theologin wünschte sich in ihren Ausführungen eine Gesellschaft, die Gift, Hass und Hetze entgegenwirke und sich für Freiheit und Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit einsetze. Die katholische Buchautorin Birgit Kelle sprach von der „Gehässigkeit zum Sonntag“ – und kritisierte Behnkens Vorwurf, dass diejenigen, die in Kirk einen Konservativen sähen, „Verdreher“ seien. Kelle schrieb zynisch: „Das linke ‚Das wird man doch mal sagen dürfen‘ tarnt sich unter dem Mantel des gottgefälligen Moralapostolats und wirft dem Verstorbenen noch ins Grab hinterher, er solle sich mal nicht als Opfer aufspielen, schließlich sind Frau Hayali und Herr Thevessen hier die echten Leidtragenden, wo sie doch so angefeindet werden.“
Die Gehässigkeit zum Sonntag durfte gestern dann Annette Behnken im #WortzumSonntag bei der ARD vortragen. Wir lernen: Charlie Kirk war ein rechtsradikaler Rassist und wer das ausspicht, sagt ja nur "was ist", die Kritiker solcher Bewertungen sind hingegen die echten Feinde, denn… pic.twitter.com/jfE8d8e46J
— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) September 21, 2025
Kelle nannte die ZDF-Journalisten Dunya Hayali und Elmar Theveßen, weil sie nach harten Worten über Kirk teils heftig kritisiert worden waren. Theveßen hatte zudem fälschlicherweise behauptet, Charlie Kirk habe die Steinigung Homosexueller gefordert.
„Absoluter Gipfel der Niedertracht“
Für den FDP-Politiker Gerhard Papke passte die Ausstrahlung „ins Bild der ARD und der zunehmenden Gottlosigkeit der deutschen Kirchen, die sich lieber den Grünen anbiedern“. Kirk habe seine Kraft aus dem christlichen Glauben geschöpft und werde nun von einer Theologin als Rassist beschimpft. Das sei der absurde Gipfel der Niedertracht. Seit dem Wochenende gibt es eine Strafanzeige gegen Annette Behnken wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Volksverhetzung.
Behnken hatte sich gewünscht, dass in der Gesellschaft keine „lenkbare Masse“ entstehe. Stattdessen hoffe sie auf neue Netzwerke und Gruppen, die Strategien gegen die Versuche entwickelten, Hass zu verbreiten. Für eine faire und demokratische Gesellschaft brauche es eine radikale Hoffnung, nicht trotz, sondern wegen aller Entwicklungen.
Die Pastorin habe in ihrem Wort zum Sonntag „in fast tragischer Weise teilweise genau das Gegenteil dessen zum Ausdruck gebracht, was sie womöglich sagen wollte“, sagte Christoph Irion, Geschäftsführer der Christlichen Medieninitiative pro: „Im Sinne der biblischen Botschaft will sie für ‚Wahrhaftigkeit‘ und ‚Liebe‘ werben.“ Doch im Zusammenhang mit der Ermordung des Trump-Aktivisten Kirk bringe sie Reaktionen, die aus ihrer Sicht unpassend sind, buchstäblich mit dem „Teufel“ in Verbindung: „Gerade Vertreter unserer Kirchen sollten in diesen Debatten voller Empörung und Emotionen einen Ton finden, der im Sinne der christlichen Botschaft versöhnt und nicht weiter spaltet“, so Irion weiter: „Gute Botschaften gegen Hass, Hetze und Lüge sind so wichtig in unserer Zeit.“