Muslimische Proteste gegen Fahne mit Kreuz

Ein Regisseur musste nach Protesten seine Dreharbeiten in der türkischen Stadt Kayseri, dem früheren Caesarea, abbrechen. Der Grund: Er hatte für Szenen eines neuen historischen Dokumentarfilms eine Fahne mit Kreuz an einer Festung angebracht.
Von PRO

„Wir sind Muslime, was haben die Kreuze hier zu suchen?“, wehrten sich die rund 50 Demonstranten gegen die Fahne mit der christlichen Symbolik, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Onlineausgabe meldet. Regisseur Tanyolac Türkben, der selbst aus Kayseri stammt, erklärte, die Fahnen des byzantinischen Reiches sollten symbolisieren, dass Byzantiner die Burg erbaut hätten. Türkbens neuer Dokumentarfilm „Anatolia“ beschäftigt sich mit den Einflüssen verschiedener Zivilisationen auf Kleinasien.

Laut Medienberichten hat der Regisseur die Polizei gerufen, um seine Mitarbeiter vor der aufgebrachten Menge zu schützen. „Wenn das in anderen Städten so weitergeht, werde ich den Film nicht fertigstellen können“, sagte Tanyolac Türkben angesichts der Reaktion.

Kayseri ist eines der wichtigsten Industrie- und Handelszentren der Türkei. Schon in der Vergangenheit war die Stadt unter römischer Herrschaft, im Byzantinischen Reich und im Mittelalter unter den seldschukischen Türken stets ein bedeutender Ort. Darauf deutet auch der römische Name Caesarea hin, aus dem sich der heutige Name der Stadt und der gleichnamigen Provinz ableitet.

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