Mord bedingt „Himmelverbot“

Ein Filmpreis würdigt regelmäßig Arbeiten, die sich mit den Zehn Geboten beschäftigen. In diesem Jahr wird ein Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Von PRO
Der prämierte Film „Himmelverbot“ dokumentiert die Rückkehr eines Mörders in die Gesellschaft

Der Dekalog-Filmpreis würdigt solche filmischen Arbeiten, die sich mit den Zehn Geboten der Bibel, dem sogenannten Dekalog, beschäftigen und auf die Frage nach deren Bedeutung in heutiger Zeit eingehen. In diesem Jahr geht der mit 2.000 Euro dotierte Preis zum Fünften Gebot („Du sollst nicht töten“) an den Dokumentarfilm „Himmelverbot“ des Hamburger Filmemachers Andrei Schwartz. Der Filmpreis wird vergeben von der Guardini Stiftung und der Stiftung St. Matthäus. „Himmelverbot“ kommt am 13. August in die Kinos, die Preisverleihung findet am 28. August 2015 im Rahmen einer öffentlichen Filmvorführung in der Villa Elisabeth in Berlin statt. Wegen der überragenden Bedeutung des Werkes haben die Veranstalter nach eigenen Angaben auf die Vergabe weiterer Preise in der Kategorie verzichtet.
„Himmelverbot“ ist ein Dokumentarfilm, der die schmerzhafte Rückkehr eines Mörders in die Gesellschaft und damit verwoben die Geschichte der wachsenden Freundschaft zwischen dem Regisseur und seinem Protagonisten schildert. Weil er ein Ehepaar erschossen hat, muss Gabriel für 21 Jahre ins Gefängnis. Das eine Mordopfer war eine Oberstaatsanwältin, die Gabriel auf bloßen Verdacht hin wegen illegalen Waffenbesitzes zu sechs Jahren Haft verurteilt hatte. Als er sie nach seiner Freilassung wieder trifft, bringt er sie und ihren Mann um. Dafür wird Gabriel zu lebenslanger Haft verurteilt und muss wieder ins Gefängnis. Dort wird der Rumäne als „lausiger Jude“ beschimpft. Als er nach mehr als zwanzig Jahren im Gefängnis auf Bewährung aus der Haft entlassen wird, ist der Dokumentarfilmer an seiner Seite und filmt dessen Chance auf ein neues Leben. Weil der Filmemacher auch von Zweifeln über Gabriels Reue geplagt ist, nimmt er Einsicht in die Mordakte des Gerichts. Eine folgenschwere Entscheidung, wie sich in dem Film herausstellt.
Die Guardini-Stiftung erinnert an das Andenken des Religionsphilosophen, katholischen Priesters und Theologen Romano Guardini und fördert den interkonfessionellen Dialog zwischen Künstlern und Wissenschaftlern in dessem Sinne. Die Stiftung St. Matthäus ist eine Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und fördert den Dialog zwischen Kunst und Kultur. (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen