Einem Bericht des "Deutschland-Radios" zufolge dürfe der Prophet die
folgende Ausgabe selbst gestalten. Aus diesem Anlass wurde das Magazin
umbenannt in "Charia Hebdo". Mohammed habe sich nicht lange bitten
lassen und man danke ihm sehr, hieß es demzufolge weiter. In dem Heft
soll der Prophet, der laut Überlieferung von Jerusalem in den Himmel aufgefahren ist, als Clown dargestellt werden.
Die Produzenten von "Charlie Hebdo" mussten sich 2006 vor Gericht verantworten, weil sie Mohammed-Karrikaturen veröffentlicht hatten. Sie waren eine der wenigen Zeitschriften, die die Karikaturen mit dem Gesicht Mohammeds aus der dänischen "Jyllands Posten" nachdruckten. Die Zeichner von "Charlie Hebdo" erweiterten diese um eigene Karikaturen über Muslime.
Vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen
Die publizierten Zeichnungen hatten in vielen muslimischen Ländern heftige Proteste mit zahlreichen Todesopfern ausgelöst – bis hin zu Morddrohungen und misslungenen Attentaten gegen einen der Zeichner Kurt Westergaard. In Frankreich hatte der muslimische Dachverband eine Klage gegen das Satire-Magazin eingereicht. Ein Jahr später wurden dessen Macher durch französische Gerichte aber vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen.
Das französische Satire-Blatt erscheint seit 1992 unter diesem Namen und hat eine wöchentliche Druckauflage von rund 140.000 Exemplaren. Viele der talentiertesten Zeichner ihrer Generation arbeiten mit dem Blatt zusammen. Zu den Themen, welche die Zeichner mit Vorliebe aufs Korn nehmen, gehören Sekten, Rechtsextreme, Katholiken, der Islamismus und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy.
Im März 2006 veröffentlichte das Magazin das "Manifest der 12". Darin sprachen sich zwölf überwiegend aus dem islamischen Kulturkreis stammende Intellektuelle gegen den Islamismus als neue weltweite totalitäre Bedrohung aus. Unterzeichner des Manifests sind unter anderen der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie, sowie "Charlie Hebdo"-Chefredakteur Philippe Val. (pro)