Mohammed-Titelbild: „L’Express“ in Marokko verboten

Das französische Magazin "L'Express" hat eine Titelgeschichte über Jesus und den muslimischen Propheten Mohammed gebracht. Das sei inakzeptabel, meinte die marokkanische Regierung und verbot kurzerhand das Blatt.
Von PRO

Auf der Titelseite der aktuellen internationalen Ausgabe des Wochenmagazins vom 30. Oktober steht auf Französisch der Text „Der Jesus-Mohammed-Schock – Ihr Lebenslauf, ihre Botschaft, ihre Vision“. Daneben veröffentlichte das Magazin je ein altertümliches Bild der beiden Religionsstifter. Das sei nicht hinnehmbar, protestierte das marokkanische Informationsministerium und verbot die Veröffentlichung der Ausgabe in Marokko wegen Beleidigung des Islams.

Von den sechs Artikeln, die sich mit den beiden Religionen beschäftigen, trägt einer den Titel „Jesus, der rebellische Prophet“, ein anderer heißt „Mohammed, Prophet und Krieger“. Der Titel basiert auf einem gleichnamigen Buch des Autors Christian Makarian. Informationsminister Khalid Naciri argumentierte am Sonntag, nach Artikel 29 des marokkanischen Pressekodexes könne das Ministerium Veröffentlichungen verbieten, wenn sie dem Ansehen des Islam oder der Monarchie zuwiderlaufen. Naciri sagte jedoch nicht, was genau an der Veröffentlichung als anstößig betrachtet werde.

Gesicht Mohammeds entfernt

Das Magazin bedauerte die Entscheidung und erklärte, der Titel sei im Vorfeld einer Tagung von muslimischen und christlichen Theologen im Vatikan dieser Woche erschienen, „um dem Dialog zwischen Islam und Christentum zu helfen“. Christian Makarian erklärte, er verstehe die Reaktion der marokkanischen Regierung nicht. Das Bild auf der Titelseite stamme aus einem ottomanischen Manuskript des 16. Jahrhunderts und sei nicht bearbeitet worden.

Aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Menschen in Marokko hat das Magazin jedoch das Angesicht Mohammeds in der in Marokko erscheinenden Ausgabe unkenntlich gemacht. Wo normalerweise Mohammeds Gesicht wäre, ist nun ein heller Fleck. (PRO)

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