Modelabel will „authentisch und unverbindlich Gospel preachen“

Eine junge Frau aus Mainz will mit ihrem christlichen Modelabel fair produzierte Mode anbieten und „Jesus groß machen“. Sie gründete das Modelabel „JOHNFOURSIXTEEN“ – angelehnt an einen Bibelvers.
Von Jörn Schumacher
JOHNFOURSIXTEEN

Die 27-jährige Dajana Piwowarski bietet „christliche Kleidung“ an. So steht es auf der Website ihres Modelabels, das den Namen „JOHNFOURSIXTEEN“ trägt. Der Name ist angelehnt an den Bibelvers „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1. Johannes 4,16). Vor mehr als zwei Jahren gründete Piwowarski das Modelabel. Ursprünglich wollte sie während der Corona-Zeit nur einen Pullover für sich selbst gestalten.

In einem Interview mit dem Online-Portal inRLP.de, das Nachrichten aus Rheinland-Pfalz veröffentlicht, sagte die Mainzerin, dass der Glaube in ihrem Leben eine elementare Rolle spiele. „Der Glaube ist mein absoluter Anker, mein absoluter Lehrer und mein absolutes Ideal“, sagt Piwowarski im Gespräch mit inRLP.de. Dabei trenne sie strikt zwischen Glaube und Religion. Mehr noch bevorzugt sie das Adjektiv „wertorientiert“.

Für sie sei Jesus der beste Mensch der Welt. „Ich möchte ein Mensch gewesen sein, der Liebe gegeben hat und herzlich war“. Sie wolle ihr Unternehmen „an etwas koppeln, das ewig bleibt“, sagt die 27-Jährige. „Ich möchte Veränderung schaffen durch Mode“, fasst Piwowarski ihre Ambitionen zusammen. Daher lege sie Wert auf ein Bewusstsein für die ethische und ökologische Verantwortung jedes Menschen. Ihre Modeartikel würden nur in Fabriken mit hohen ethischen Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit und faire Arbeitslöhne und „ausschließlich an Standorten ohne Kinderarbeit produziert“, schreibt die Initiatorin auf der Website. „Wir kennen all unsere Produzenten persönlich.“ Außerdem gründeten sie einen Verein mit dem Namen „Becoming a Butterlfy“, über den eine Organisation in Ecuador unterstützt werde, „die Kinder nach der Schule betreut und mit Essen versorgt“. Zehn Prozent der Einnahmen gingen in diese Arbeit.

„Reichtümer dieser Welt sind vergänglich und leer“


Die christlichen Botschaften und Bibelzitate auf ihrer Kleidung seien „unaufdringlich und nicht plakativ“, sagte Piwowarski im Interview. Und in der Tat ist der christliche Hintergrund der Motive nicht sofort ersichtlich. „No home in fear“ (Kein Zuhause in Furcht) steht da auf einem T-Shirt, „Called into the light“ (Berufen ins Licht) auf einem anderen, sowie „Heavens Guest“ (Gast des Himmels) auf einem Pullover.

„Die christliche Kleidung von JOHNFOURSIXTEEN möchte niemandem vorgeben, woran er glauben soll“, schreiben die Macher auf der Website. Mit dem Kauf der Kleidung leiste man aber „einen Beitrag zum Wandel in der Modeindustrie: Du unterstützt ein Unternehmen, das sich Nachhaltigkeit, Fairness und Handeln nach christlichen Wertvorstellungen auf die Fahne geschrieben hat.“ Und weiter: „Wir freuen uns, wenn unsere Klamotten Dich Deinem Glauben ein Stück näher bringen.“ Das Label wolle „als Vorbild vorangehen und die Werte leben, für die wir stehen“.

Auf ihrer Website erklären die Gründer auch den Namen des Labels und betonen: „Wir sprechen von Glauben, und Glaube hat nichts mit Religion zu tun.“ Es gehe nicht darum „Reichtümer auf dieser Welt“ anzusammeln, denn „Reichtümer, die wir in dieser Welt sammeln, sind vergänglich und leer“. Gott habe geboten, den Nächsten zu lieben, „ob alt oder jung, Frau oder Mann. Wir alle haben Würde.“ Die Modemacher wollten „den biederen Ruf von Werten sprengen, Berufung frei leben und und unser Herz durch das verrufene Medium Mode nach Außen tragen“, schreiben sie sowie: „Wir wollen schamlos, authentisch und unverbindlich Gospel preachen.“

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