Flüchtlinge in Deutschland sollen nicht ausgegrenzt werden. Das mahnte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, in seiner Neujahrspredigt. „Gebt ihnen ihre Würde zurück anstatt diese Würde mit dumpfen Sprüchen zu untergraben“, sagte der bayerische Landesbischof nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur in München. „Hört auf mit der Spaltung. Und lasst alle an der Gesellschaft teilhaben.“ Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl sagte zum Jahresbeginn, dass zwar über Einwanderungs- und Asylpolitik gestritten werden könne, nicht aber über die Aufnahme von Flüchtlingen.
Katholische Amtskollegen äußerten sich in ihren Ansprachen ähnlich. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki machte die deutsche Rüstungsindustrie dafür mitverantwortlich, dass derzeit so viele Menschen aufgrund von Kriegen ihre Heimat verlassen. In Deutschland seien rund 100.000 Menschen im Rüstungsexport beschäftigt. „Und wir wundern uns dann, wenn einige Opfer von Gewalt an unsere Türen klopfen?“ Die Pegida-Demonstrationen („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) kritisierte Woelki: Mit Abschottung werde das Abendland nicht verteidigt. Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst sagte dazu: Wer im Namen der Tradition des Christentums Fremdenhass zulässt oder schürt, gießt Öl ins Feuer des Fundamentalismus.“