Mit biblischen Themen Quote machen

Biblische Themen waren im amerikanischen Fernsehen im vergangenen Jahr ein Quotenbringer. Durchschnittlich 11 Millionen Zuschauer sahen die Miniserie „The Bible“ pro Folge. Die einen sehen darin einen Erfolg, andere Medienexperten äußern sich deutlich skeptischer über die christlichen Mediennutzer.
Von PRO

Jonathan Bocks Firma vermarktet die Mini-Serie: „Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir mit christlichen Inhalten und biblischen Themen große Erfolge feiern können“, erklärt er Christianity Today.

Junge Menschen beschäftigen sich mit der Bibel

Einen großen Beitrag habe Mel Gibsons „Passion Christi“ dazu geleistet, dass zurzeit alles von den „Chroniken von Narnia“ bis zu „The Bible“ produziert werden könne. „Junge Menschen erzählen, dass sie sich dadurch wieder neu mit der Bibel beschäftigt haben“, teilt Michael Wear mit, Berater im Weißen Haus, der den Markt analysiert hat. Aus der Serie „The Bible“ sind drei Bücher entstanden, die es auf Platz 20 der Bestsellerliste der New York Times geschafft haben. Der Erfolg der Serie veranlasste die Drehbuchautoren Michael Landon Jr. und Brian Bird ein Projekt für eine sechsstündige Miniserie über Jesus von Nazareth zu beginnen. Im April haben zudem Dreharbeiten für den Film „The Vatican“ begonnen. Im Film-Geschäft würden zudem Projekte zu Noah, Mose, Pontius Pilatus sowie Kain und Abel entworfen. Der Trend setze sich auch bei Spielshows fort: „Bible Challenge“ etwa habe seine Einschaltquoten verdoppelt.

Für den Professor der Seattle Pacific University, Jeffrey Keuss, hat dies eine Auswirkung auf die amerikanische Kultur: „Wenn sich die Erfolgsgeschichte des Filmes "Die Passion Christi" wiederholt, wird eine Horde von christlichen Berater entstehen, die Hollywood zu christlichen Projekten verhelfen wollen. Aber diese werden ärmliche und schlecht gemachte Projekte vorschlagen und Hollywood wird sehr schnell das Interesse daran verlieren. Die biblischen Clips sind für eine bestimmte Zeit die Grundlage für viele Sonntagsschul-Predigten.“

Nicht immer offene Ohren

Der Macher der „Veggie Tales“ (pro berichtete), Phil Vischer, hat auch andere Erfahrungen gemacht. Die „Veggie Tales“ sind als 13-teilige Serie auf DVD erschienen. Neben den biblischen Diskussionen, die seine Sendung ausgelöst habe, stießen biblische Inhalten bei vielen Fernsehstudios nicht auf offene Ohren. Die Medienexpertin Mara Einstein, Professorin am Queens College, glaubt, dass die Spartenkanäle eine gute Grundlage für zukünftige TV-Produktionen sind. Robert Johnston, Professor am Fuller-Seminar, der selbst ein großer Filmfan ist, meint, dass „The Bible“ weitere Projekte für auf der Bibel basierende Produktionen sein kann. Allerdings sieht er darin kein erneuertes Interesse an der Bibel: „Stattdessen ködern dramatische Erzählungen, die ohne Lizenzgebühren auskommen, dafür aber ein Publikum von Christen und Juden und deren Sympathisanten mitbringen.“ (pro)

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