Der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer hat die Kirchen dazu aufgerufen, religiöse Stoffe ins Fernsehen zu bringen. „Missonieren Sie die Redaktionen“, forderte er bei einem ökumenischen Empfang anlässlich der Filmfestspiele Berlinale.
Fred Breinersdorfer wünscht sich mehr religiöse Stoffe im Fernsehen statt Allerweltskitsch
Breinersdorfer forderte die Kirchen auf: „Leisten Sie bei den Redakteurinnen und Redakteuren Überzeugungsarbeit, dass die Emotionalität großer religiöser Stoffe auf lange Sicht mindestens ebensoviel Publikum bindet wie der Gefühlskitsch, mit dem wir zunehmend junge und gebildete Zuschauer im Fernsehen verlieren.“ Der Drehbuchautor war 2006 für seinen Film „Sophie Scholl – die letzten Tage“ für einen Oscar nominiert.
Am Sonntag sprach er beim Empfang der Katholischen und Evangelischen Kirche auf der Berlinale und bat diese darum, die Redaktionen der Fernsehsender zu „missionieren“, indem sie Verständnis für religiöse Geschichten schafften. Solche Filme könnten ein gutes Mittel dafür sein, „Gewalt und Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, kurz Faschismus und islamistischen Terror zu bekämpfen“. Bisher hätten die Kirchen den Film als Medium „schlicht übersehen“. Protestanten und Katholiken sähen das Potenzial von Unterhaltungsfilmen für die Verkündigung nicht.
„Gott ist ein wunderbarer Erzähler“
Der hannoveraner Landesbischof Ralf Meister nannte Gott selbst einen „wunderbaren Erzähler“. Deshalb freue dieser sich auch über gute Geschichten im Film. „Gottes Erzählungen sind nie abstrakt. Sie sind immer konkret. Sie packen an, weil es um eine Beziehungsgeschichte geht.“ Die Verbindung zwischen Gott und Mensch nannte er eine „hochemotionale Liebesbeziehung“.
Im Kino wünsche er sich „komplexere Figuren, als wir das bei Noah und Mose gesehen haben“, sagte er in Anspielung auf die beiden Hollywood-Produktionen „Noah“ und „Exodus“. „Diese Geschichten, im Kino wie in der Bibel, können das tägliche Brot sein, nicht nur, weil sie uns unterhalten, weil sie trösten und ermahnen, sondern weil sie uns hoffen lassen auf eine Welt, die uns noch bevorsteht.“
Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sprach von einer „neuen Herrschaft der Bilder“. Bilder des Grauens, von Hinrichtungen durch Terroristen etwa, töteten auch die Würde der Opfer. Den Filmemachern der Berlinale dankte er hingegen für „Bilder von bleibendem Wert“. (pro)
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