Dass das Christentum in Deutschland und Europa auf dem Rückzug ist, liege vornehmlich an dem geringen Einfluss, den Christen in der Gesellschaft ausüben. Dabei könne Deutschland von den Christen in Amerika lernen: „Wir haben einen Fehler gemacht: Das Christentum in Amerika wurde zu einer Art ‚Country Club‘. Wir haben lange wie unter einer Käseglocke gelebt, ohne Einfluss auf unsere Gesellschaft und unsere Kultur zu nehmen. Das war ein Fehler“, so der mehrfache „Grammy“-Gewinner.
US-Präsident Bush: „Beispiel für christliches Engagement“
Mittlerweile jedoch ergänzen sich in Amerika christlicher Glaube und etwa Politik, wie dies bei zahlreichen Politikern sichtbar sei. Als prominentestes Beispiel nannte Smith US-Präsident George W. Bush, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis habe. Zwar gebe es nicht allzu häufig die Gelegenheit zu persönlichen Treffen, sie stünden jedoch in regelmäßigem Kontakt per E-Mail. „Auch wenn Bush in Deutschland nicht sehr angesehen ist: wir sind gute Freunde. Ich kann nur sagen, dass er ein wirklich tiefgläubiger Christ ist“, so Smith.
Christlicher Aufbruch in Amerika
„Wir haben viele Politiker, die bekennende Christen sind. Was wir Christen neu brauchen, ist ein Blick für die Berufung. Gott ruft Christen etwa in die Politik, er will sie dort haben. Christen in Deutschland sollten für eine Neuerkennung der Berufung beten, für Menschen, die sich von Gott in verantwortliche Positionen in der Gesellschaft rufen lassen und sich dort als Christen engagieren.“
Dieser Aufbruch sei in den USA, seinem Heimatland, zu beobachten. „Wir wollen wissen: Wo ist ein christlicher Journalist? Wo sind unsere christlichen Filmemacher und Schauspieler in Hollywood? Wo sind Christen in der Politik? Das ist in Amerika geschehen: Christen haben sich engagiert und eingemischt.“
„Betet für die Berufung von Menschen“
Die gleichen Fragen sollten die Christen in Deutschland stellen und konsequent für die Berufung von Christen in alle Bereichen der Gesellschaft beten. Auch er habe „ein Herz für Europa“ und wolle in Zukunft häufiger nach Europa und Deutschland kommen. „Zuletzt war ich im Jahr 2003 zu Konzerten hier, davor 1997. Jetzt sind gerade einmal zwei Jahre vergangen, seit ich zuletzt in Europa auf einer Konzerttournee war. Das ist ein gutes Zeichen – ich komme bald wieder“, so Smith.
Denn er sehe sich durchaus auch als „Botschafter der Amerikaner“. „Der Präsident würde mich bestimmt als Botschafter unseres Landes bezeichnen. Zumindest bin ich ein Botschafter der amerikanischen Christen.“
Mehrfacher „Dove“- und „Grammy“-Gewinner
Michael W. Smiths einziges Konzert in Deutschland in diesem Jahr, das vom Verlag Gerth Medien (Asslar) in der Wetzlarer Arena veranstaltet wurde, war seit Monaten ausverkauft. Mehr als 5.000 Besucher waren zu dem Konzert gekommen.
Der im Jahr 1957 geborene Sänger gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten christlichen Musiker weltweit. 18 Alben und 12 Bücher hat Smith bisher veröffentlicht, seine Platten wurden insgesamt über 9 Millionen Mal verkauft.
Der 48-Jährige, der mit seiner Frau und fünf Kindern im US-Bundesstaat Tennessee lebt, wurde für seine Musik mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt 34 Mal den „Dove Award“, einen christlichen Musikpreis und wurde mehrfach mit dem „Grammy Award“ ausgezeichnet, dem renommiertesten Preis für Musiker. Zudem erhielt Smith auch den „American Musik Award“.
Weitere Informationen: www.gerth-festival.de