Bei Textilien werden die Vor- und Nachteile der Globalisierung so deutlich wie bei kaum einem anderen Konsumgut, teilte Alexander Gentsch, Koordinator der Micha-Initiative, mit. Der größte Teil unserer Kleidung werde in anderen Teilen der Welt produziert. Die Menschen in Importländern profitieren von günstigen Preisen, häufig auf Kosten von am Existenzminimum lebenden Arbeitern.
Mit der Kampagnenaktion im Herbst wollen die Initiatoren nun alle Konsumenten darauf hinweisen, dass sie mit ihren Entscheidungen Mitverantwortung für die Situation der Ärmeren tragen: „Wir wollen keinem vorschreiben, was er oder sie einkaufen soll und was nicht. Aber wir wollen helfen, dass sich jeder selbst ein besseres Bild macht. Dann kann er oder sie nach den eigenen Möglichkeiten einkaufen und sich so kleiden, wie es für sie oder ihn ethisch vertretbar ist“, sagte Gentsch gegenüber pro.
Im Rahmen der Textilkampagne sollen Gemeinden unter anderem zu Themengottesdiensten am „Micha-Sonntag“ (19. Oktober) eingeladen werden. Darüber hinaus berät die Micha-Initiative Gemeinden, wie sie selbst aktiv werden können. So können sie Film-, Informations- oder Diskussionsabende veranstalten. Auch Jugendgruppen sollen beteiligt werden. Dies könnte durch Kleidertausch-Partys oder konsumkritische Flashmobs in Fußgängerzonen umgesetzt werden, macht Gentsch konkrete Vorschläge.