"Was meinen Sie, sollen alle Geschäfte auch am Sonntag öffnen dürfen, genauso wie an anderen Tagen?", fragte das Meinungsforschungsinstitut 1.000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Bürger will weiterhin nicht jeden Sonntag einkaufen. 73 Prozent sprachen sich dagegen aus, 25 Prozent waren dafür. Über die Generationsgrenzen hinweg geht die Meinung jedoch auseinander. Bei den unter 30-Jährigen sind 40 Prozent für frei wählbare Öffnungszeiten, bei den über 60-Jährigen hingegen nur 19 Prozent.
Sonn- und Feiertage sollten weiterhin "als Tage der Erholung beziehungsweise als Teil unserer christlichen Kultur" verkaufsfrei bleiben, sagt Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des "Deutschen Städte- und Gemeindebundes", der "Welt". Der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin (SPD) weiß: "Es muss genug Zeit geben, zur Ruhe zu kommen. Das ist ein breiter Wunsch in der Gesellschaft." Und der EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger (CDU) fordert: "Der Sonntag sollte im Grundsatz kein Arbeitstag und kein verkaufsoffener Tag sein."
Das Ergebnis bestätigt im Wesentlichen die geltenden Ladenöffnungszeiten, bilanziert die "Welt". Aktuell dürfen die Einkaufsläden ihre Öffnungszeiten wochentags frei wählen, an Sonn- und Feiertagen bleiben alle Läden grundsätzlich zu. Ausnahmen sind verkaufsoffene Sonntage. Innerhalb dieses Rahmens haben die Bundesländer Platz für eigene Regeln. Das Grundgesetz, in welchem die "Tage der Arbeitsruhe" ausdrücklich geschützt sind, begrenzt allerdings deren Spielraum. (pro)