In der Arbeitshilfe mit dem Titel „Weggemeinschaft und Zeugnis im Dialog mit Muslimen“ rät die rheinische Kirche davon ab, „mit missionarischen Absichten auf Muslime zuzugehen“. Dies habe das Potential, den gesellschaftlichen Frieden zu gefährden, heißt es in der Broschüre als Begründung.
Der Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der rheinischen Kirche, Pfarrer Christoph Nötzel, sagte im Gespräch mit pro, die Gefahr einer rücksichtslosen Missionierung durch Christen könne er nicht erkennen: „Mir ist keine Gemeinde oder Gemeinschaft bekannt, die das Thema puscht und eine strategische Missionierung anstrebt. Es wäre auch absurd, Muslime abzuwerten und gleichzeitig auf sie zuzugehen. Diese ‚Gefahr’ existiert nicht.“
Das Problem sei vielmehr, dass Christen überhaupt nicht den Kontakt zu Muslimen suchten. „Wenn sie sich doch in der Flüchtlingsarbeit engagieren, verschweigen sie ihren Glauben meistens.“ Das sei schade, denn der offene und selbstbewusste Umgang mit der eigenen Religion werte auch den Glauben des Gegenübers auf und zeige, dass man den Anderen für voll nehme.