Mehr Respekt, weniger Aggressivität: ERF Medien startet Petition

Mit einer Petition will ERF Medien eine neue Streitkultur fördern. Der Vorstandsvorsitzende Jörg Dechert stellt fest, dass immer mehr Christen unter denjenigen zu finden sind, die Respektlosigkeit und Aggressivität im Netz oder auf der Straße verbreiten. Dagegen will das Unternehmen ein Zeichen setzen.
Von PRO
Mit einer Online-Petition will der Sender ERF Medien ein Zeichen für eine bessere Streitkultur setzen und für mehr Respekt im Umgang miteinander werben

In den Sozialen Medien sind gegenseitige Beschimpfungen und Respektlosigkeiten an der Tagesordnung. Aber auch im „echten“ Leben kommt es immer häufiger zu solchen Vorfällen. Medien berichten von Übergriffen und Aggressivität gegenüber zum Beispiel Rettungskräften oder Lokalpolitikern. Das christliche Medienhaus ERF Medien will das nicht länger hinnehmen und hat deshalb eine Petition für eine neue Streitkultur gestartet.

Die Initiatoren stellten fest: Auch Christen mischten immer häufiger bei solchem gesellschaftlichen Fehlverhalten mit. „Das macht mich wütend. Denn als Christen wollen wir doch eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Jörg Dechert, Vorstandsvorsitzender von ERF Medien, gegenüber pro. Da für die Monate März und April das Thema Streitkultur sowieso inhaltlich auf dem Plan gestanden habe, habe man sich für den Start einer Petition entschieden. „Wir wollten mehr machen als ein paar hilfreiche Sendungen und Artikel. Wir wollten eine Wertekampagne dazu gestalten und den Menschen die Möglichkeit geben, sich zu dem Thema auszudrücken.“ Neben der Petition finden sich im Rahmen der Kampagne in den verschiedenen Medienangeboten von ERF Beiträge zum Thema Streitkultur in Radio, Bewegtbild, Internet und den sozialen Netzwerken. Außerdem will ERF Medien auch intern schulen. Für alle 180 Mitarbeitenden des Unternehmens gebe es ein spezielles Seminarangebot, heißt es in einer Mitteilung zum Thema.

„Christen sind nicht gut im Streiten“

Die Petition sei daher als Appell und Signal zu verstehen. Sie richte sich auch nicht an eine staatliche Stelle, wie viele andere solcher Aktionen, sondern an die Öffentlichkeit. Die Petition zeige anderen Menschen, dass sie mit ihrer Wahrnehmung des Ist-Zustandes nicht alleine seien. Wer die Petition unterzeichne, gehe zugleich eine Selbstverpflichtung ein: Jeder, der mitmacht, sei bereit, bei sich selbst anzufangen und an sich zu arbeiten. „Wir glauben, dass das nicht ein Staat oder eine Regierung regeln kann, sondern nur wir alle. Wir alle lassen dieses Klima zu und erzeugen es an manchen Stellen. Und wir sind die, die es ändern können“, sagte Dechert.

Christen seien meistens nicht gut im Streiten, beobachtete Dechert. Entweder herrsche Scheinharmonie unter einem christlichen Deckmantel. Oder es werde so verletzend und vernichtend gestritten, dass ganze Organisationen und Gemeinden zerbrächen. „Zwischen diesen beiden Extremen liegt die Mitte, in der Streit konstruktiv werden kann.“ Schon Jesus habe seinen Nachfolgern gesagt: „‚An eurer Liebe zueinander wird man euch erkennen.‘ Wenn ich mir manche Diskussionen von Christen in sozialen Netzen angucke, ist davon nicht mehr viel zu sehen“, sagte Dechert. Aus seiner Sicht kommt es beim richtigen Streiten vor allem auf zwei Dinge an: Sache und Person zu trennen, also den anderen als Menschen anzunehmen und zu würdigen. Und sich trotzdem in der Sache klar und, wenn es sein muss, auch hart auseinanderzusetzen. Dem anderen dürften aber nicht die Würde und der Glaube abgesprochen werden.

Die Petition wird unterstützt von Ansgar Hörsting, Präses des Bundes freier evangelischer Gemeinden, Reinhardt Schink, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Christoph Stiba, Generalsekretär Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, und anderen. Aktuell gibt es knapp 600 Unterzeichner der Petition, Ziel sind 20.000. Die Aktion läuft noch 60 Tage.

Von: Swanhild Zacharias

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