Christen müssen Position beziehen. Aber bitte nicht nur beim Thema „Homo-Ehe“. Die Welt kämpft auch mit anderen, mindestens ebenso wichtigen Themen, die eine christliche Stimme brauchen. Ein Kommentar von Swanhild Zacharias
Von PRO
Foto: rdnzl / Fotolia
Christen sollten vielfältig Position beziehen und sich nicht nur auf ein lieb gewordenes Thema konzentrieren
Nicht nur in der christlichen Medienlandschaft scheint das Für und Wider über die gleichgeschlechtliche Ehe ein Dauerthema zu sein. Auch säkulare Medien schrieben sich das Thema in jüngster Zeit mehr und mehr auf ihre Fahnen. Befeuert wurde die Diskussion durch die Volksabstimmung in Irland am 22. Mai und schien einen vorläufigen Höhepunkt mit der Entscheidung des Obersten Gerichts der Vereinigten Staaten zu erreichen, das die „Homo-Ehe“ für landesweit zulässig erklärte.
Da mag es überraschen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung das Thema als nebensächlich – ja, als geradezu unwichtig – einschätzt. Zumindest belegt das eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Über 1.000 Deutsche befragte das Institut, um welches von 14 politischen Streitthemen man sich „unbedingt kümmern“ müsse. An der Spitze stehen die Themen „Flüchtlinge aus Afrika“, „Terror des Islamischen Staates“ und „Stabilität des Euro“. Die gleichgeschlechtliche Ehe landete mit 17 Prozent auf dem letzten Platz. Sogar abstrakte Themen wie der demografischen Wandel und das Freihandelsabkommen mit den USA befanden die Bürger für wichtiger. Die FAZ schreibt dazu: „Die sogenannte Homo-Ehe ist in den vergangenen Monaten […] in den deutschen Medien in einer Intensität diskutiert worden, die den meisten Deutschen befremdlich erschienen sein dürfte.“
An Jesus ein Beispiel nehmen
Natürlich lässt sich argumentieren, aus säkularer Perspektive und ohne eine im christlichen Glauben verankerte Überzeugung bestehe kein Diskussionsbedarf über das „Wider“ der gleichgeschlechtlichen Ehe. Natürlich ist es wichtig, dass Christen in der Debatte Position beziehen und mit ihren christlichen Überzeugungen nicht hinter dem Berg halten. Natürlich fühlen sich viele Christen von dem Thema stärker betroffen als jemand, der nicht der Überzeugung ist, Homosexualität passe nicht in Gottes Vorstellung von der Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Doch bei allen Diskussionen, die das Thema Homo-Ehe verdient, macht das Umfrageergebnis auf eines aufmerksam: Die Welt kämpft mit anderen, mindestens genauso wichtigen Problemen, die es zu lösen gilt. Sei es nun die Flüchtlingskatastrophe, der Terror des Islamischen Staates oder die Griechenlandkrise. Hier sind Christen ebenso gefordert, Position zu beziehen – vielleicht sogar noch stärker. Denn hier geht es um Menschenleben, Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Das sind Themen, für die sich bereits Jesus einsetzte und wozu er auch seine Nachfolger auffordert. In der Bibel haben sie einen hohen Stellenwert. Ich wünsche uns, dass wir uns daran ein Beispiel nehmen und bei aller berechtigten Diskussion über die Homo-Ehe nicht die anderen – für Christen ebenso wichtigen – Debatten aus den Augen verlieren. (pro)
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