Medienkonzern setzt auf Astrologie

Neben dem Nachrichtenmagazin "Focus" oder der Illustrierten "Bunte" will das Unternehmen "Burda" künftig auch mit Astrologie Geld verdienen. Das Portal "Astroelite.de" verspricht Usern seit Juni Lebenshilfe durch Kartenlegen, Hellsehen oder Engelskontakte.

Von PRO

Auf der Internetseite bieten Partner des Konzerns wahrsagerische Dienste an. Wer sich auf die Seite klickt, kann zwischen verschiedenen Bereichen wählen: Neben Kartenlegen oder Hellsehen, wirbt "Burda" dort auch damit, den Kontakt zu Engeln herzustellen oder zu pendeln. User sollen esoterische Beratung in den Bereichen "Partnerschaft und Liebe", "Familie und Kinder" oder "Beruf und Finanzen" erhalten. Dazu rufen sie bei einer Hotline an, an der Burda verdient: zwischen 1,49 und 2,19 Euro pro Minute.

Wie der Nachrichtendienst "Der Kontakter" berichtet, können Nutzer ein maximal zehnminütiges Gratis-Kennenlern-Gespräch führen. Danach wird der Service kostenpflichtig. Im Anschluss können die Kunden eine Bewertung des Gesprächspartners abgeben.

Burda: "Schon immer mit Astrologie gearbeitet"

Eine Sprecherin des Verlages begründete das neue Angebot gegenüber pro: "In unseren Zeitschriften haben wir schon immer auf Astrologie gesetzt. Es ist ein beliebtes Thema und vielen Lesern eine Hilfe." Mit "Astroelite.de" wolle Burda die Bedürfnisse der Kunden aufgreifen. Erste Einschätzungen über den Erfolg des Portals lägen noch nicht vor. Auch wie es mit dem bisher nur als Beta-Version nutzbaren Portal weitergehe, stehe noch nicht fest.

Der Christliche Medienverbund KEP kritisiert dieses Geschäftsmodell. „Das Konzept ist ja nicht neu, dass man versucht, von der Orientierungslosigkeit vieler Menschen und ihrer Sehnsucht nach Lebenssinn zu profitieren. Das tun Sekten auch“, kommentiert dessen Geschäftsführer Wolfgang Baake die Meldung. „Ich frage mich allerdings, wie ein Verlag, der eine Reihe angesehener Titel herausbringt, als seriös und glaubwürdig wahrgenommen werden möchte, wenn er mit Hokus-pokus Geld verdient und eine ‚Hilfe‘ anbietet, die in die Irre führt. Der Burda-Verlag sollte diese Geschäftsidee dringend überdenken, denn sie schadet seinem Renommee.“

"Astroelite.de" ist unter dem Dach der "Burda Direct Group" angesiedelt. Diese ist eine Tochter des Unternehmens "Hubert Burda Media", das unter anderem die Illustrierten "Bunte" und "Freundin" oder die Magazine "Focus" und "Chip" herausbringt. "Burda" zählt zu den größten Medienkonzernen in Deutschland. (pro)

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