Fenbert prangert eine „Skandalberichterstattung“ über die katholische Kirche an. In einem Interview, das sie mit einem Mitarbeiter aus ihrem Hause führte, sagte die Katholikin, die Medien inszenierten gerne Skandale, doch darin gehe es nicht um einen konkreten Missstand, sondern darum, „eine bestimmte Sichtweise auf ein Thema zu einer allgemeinverbindlichen Norm werden zu lassen“. Von einer „Medienkampagne gegen die katholische Kirche“ will sie dennoch nicht sprechen, das klinge ihr zu sehr nach „Verschwörung“.
Im Falle des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst habe ihrer Meinung nach eine bestimmte Aussage in der Öffentlichkeit präsent gemacht werden sollen: „Der Bischof ist ein autoritärer Verschwender.“ Fenbert weiter: „Alle abweichenden Sichtweisen wurden unter den Tisch gekehrt und ihre Vertreter zumindest lächerlich gemacht. Dagegen wurde alles, was das gewünschte Schema zu bestätigen schien, bereitwillig akzeptiert und notfalls auch zurechtgebogen.“ Die Aussagen in der Bild-Zeitung etwa über die hohen Kosten für eine Badewanne des Bischofs seien falsch gewesen, doch das Blatt habe nie eine Richtigstellung abgedruckt.
Tebartz-van Elst war Anfang 2012 mit seinem Generalvikar zu einem Besuch sozialer Projekte nach Bangalore, Indien, geflogen. Als Journalisten des Magazins Der Spiegel anfragten, ob die Flüge dorthin erster Klasse erfolgten, erklärte der Bischof, sie seien in der Business Class geflogen. Später teilte das Bistum mit, dass die beiden Geistlichen doch durch private Zuzahlung des Generalvikars Kaspar auf die erste Klasse hochgestuft worden seien. Tebartz-van Elst musste wegen falscher Versicherung an Eides statt in zwei Fällen eine Geldauflage von 20.000 Euro zahlen.
Der Neubau des Bischofssitzes in Limburg sollte ursprünglich rund zwei Millionen Euro kosten. Später kam heraus, dass sich die Kosten auf mindestens 31 Millionen Euro belaufen. Ein abschließender Bericht soll laut einem Bericht des Spiegel noch in dieser Woche fertiggestellt und der Deutschen Bischofskonferenz in Rom übergeben werden. Die fünfköpfige Untersuchungskommission hat demnach justitiable Ergebnisse zusammengetragen, die zu einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren gegen den Geistlichen führen könnten. Demnach fallen die bisher auf 31 Millionen Euro geschätzten Baukosten „wesentlich höher“ aus. Außerdem wurde aus mindestens einer kirchlichen Stiftung im Bistum Geld für das Bauvorhaben herausgezogen.