Bundestagsabgeordnete kritisiert anti-israelische Berichterstattung

Die Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier (SPD) hat die Israel-Berichterstattung deutscher Medien kritisiert. Diese berge Gefahr, dem Antisemitismus die Tür zu öffnen.
Von PRO
Michaela Engelmeier (SPD) ist Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier hat anlässlich von Veröffentlichungen der vergangenen Woche deutliche Kritik an der Israel-Berichterstattung deutscher Medien geübt. In einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ schrieb sie, die tendenziösen und reißerischen Formulierungen über Israel machten sie fassungslos. „Ein derart undifferenzierter und unreflektierter Umgang mit dem Nahostkonflikt birgt die Gefahr, dass dem Antisemitismus medial die Tür geöffnet wird“, schrieb die Politikerin.

Als ein Beispiel nannte sie Überschriften wie „Israelische Sicherheitskräfte erschießen vier Palästinenser“. Dazu erklärte Engelmeier: „Die Information, dass diese Palästinenser zuvor in einem terroristischen Akt fünf Israelis, drei Polizisten und zwei Zivilisten, mit Messern angegriffen haben, kommt erst später im Text“. Solche Formulierungen schürten den Hass auf Israel, weil beim Leser zunächst nur die Nachricht hängenbleibe, dass Israelis Palästinenser erschossen hätten.

Kritik auch an Boykott-Bewegung

Die Politiker merkte außerdem an, dass die Bezeichnung „Siedler“ für israelische Opfer für viele Menschen Gewaltakte legitimiere, da der Begriff Israelis als Unterdrücker brandmarke. Auch öffentlich-rechtliche Sender verstünden es nicht immer, ausgewogen über den Nahen Osten zu berichten, schrieb Engelmeier mit Blick auf einen vielfach kritisierten Bericht der Tagesschau über die Wasserversorgung der Palästinenser.

Engelmeier vertritt den nordrhein-westfälischen Oberbergischen Kreis im Deutschen Bundestag. Sie ist Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion im Sportausschuss, sowie Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand. Die Politikerin ist darüber hinaus Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe. Bereits in der Vergangenheit setzte sie sich öffentlich für Israel ein. Im März schrieb sie über die Israel-Boykott-Bewegung BDS: „Was hier stattfindet, ist eine Neuformulierung der menschenverachtenden Forderung: kauft nicht bei Juden. Wohin diese letztlich geführt hat, sollte bestens bekannt sein.“ (pro)

Von: mb

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