Advent: Zeit für Seelsorge

Im Gefängnis, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes oder im Zirkus – an diesen Orten sind Seelsorger auch in der Adventszeit gefordert. Drei Geistliche berichten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Herausforderungen ihrer Einsätze während der Weihnachtszeit.
Von PRO
Seelsorger sind in der Advents- und Weihnachtszeit besonders gefragt
Die Advents- und Weihnachtszeit soll Raum für Stille und Besinnung bieten. In diesen Wochen sind Seelsorger gefragt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) druckt drei Erlebnisberichte von Seelsorgern ab, die im Gefängnis, an Bord eines Kreuzfahrtschiffs und bei Zirkusleuten und Schaustellern ihren Dienst tun. „Der Gedanke, gerade an Heiligabend und den Weihnachtstagen allein zu sein, spielt eine große Rolle bei den Gefangenen“, schreibt Pastoralreferent Heinz-Bernd Wolters, Vorsitzender der katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland. Er ist zuständig für die JVA Meppen. In der Adventszeit bestehe seine Arbeit neben den regelmäßigen Gottesdiensten auch aus möglichst vielen Einzelgesprächen. „Die Weihnachtsbotschaft ist ja speziell für die Menschen am Rande der Gesellschaft, zu denen Gefängnisinsassen gehören.“ Die Weihnachtszeit zeichne sich in dem Gefängnis besonders aus: Im Besuchsraum steht eine von den JVA-Angestellten aufgebaute Krippe, es gibt eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit ökumenischem Gottesdienst sowie die „Weihnachtsamnestie“: Erfüllen Gefangene bestimmte Voraussetzungen und würden sie in dieser Zeit sowieso entlassen, könnten diese beantragen, bereits vor Weihnachten freigelassen zu werden.

Seelsorge in Wohnwagen

Oberkirchenrat Michael Schneider, Referent für Südeuropa und Tourismus der Evangelischen Kirche Deutschland, erklärt in der FAZ: „Menschen, die über Weihnachten eine Kreuzfahrt machen, wollen auf der einen Seite ganz bewusst vor Weihnachten fliehen, auf der anderen Seite nehmen sie kirchliche und geistige Angebote an Bord besonders gerne an.“ Besuche von älteren Menschen, die früher diese Reisen mit ihrem Partner gemacht haben, seien etwa typisch, aber auch von Ehepaaren – frisch verheiratet oder seit vielen Jahren zusammen – die sich einen Segen wünschten. Der Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, Pfarrer Sascha Ellinghaus, sagt über sein Engagement: „Meine Arbeit als Zirkus- und Schaustellerseelsorger wird in der Vorweihnachtszeit meistens noch mal richtig intensiv, da die Weihnachtmärkte zu meinem Einsatzbereich gehören.“ Privates und Berufliches lägen bei Schaustellern und Zirkusleuten eng beieinander. „Wenn ich beispielsweise in der Adventszeit Besuche bei meinen Gemeindemitgliedern mache, finden diese seelsorgerischen Gespräche meistens zu den Geschäftszeiten statt – im Wohnwagen oder direkt am Geschäft.“ Die Gespräche beinhalteten „die ganze Facette des Lebens“, also Sorgen und Freuden. (pro)
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