Süddeutsche beobachtet „Kreuzzug“

Die Süddeutsche Zeitung hat in ihrer Mittwochsausgabe in einer Reportage über eine Großveranstaltung des deutschen Missionars Reinhard Bonnke in Nairobi berichtet. Besonders die „Wunderheilungen“ vor Ort sieht das Blatt skeptisch.
Von PRO

Im Artikel wird geschildert, wie der 73-jährige Bonnke zu mehreren zehntausend Gläubigen predigt: „Diese Woche wird eine Welle der Erlösung über Nairobi fegen“, verkündet Bonnke. Zudem werde es reihenweise Heilungen geben, sogar „Krebsgeschwüre werden schwinden“. Dass Besucher der Gottesdienste nicht sofort gesund werden, zeigt das Zitat eines Mannes, der auch nach Bonnkes Ansprache noch im Rollstuhl sitzt: „Gott wird den richtigen Zeitpunkt finden“, ist er überzeugt, „mein Mut ist gestärkt“. Eine andere Besucherin gibt an, von einer HIV-Infektion geheilt worden zu sein.

Nicht nur die katholische Kirche, sondern auch Pfingstler und Freikirchler hätten in Afrika großen Zulauf, berichtet der Autor des Beitrags, Tobias Zick. Er lässt den evangelisch-lutherischen örtlichen Pastor Isaiah Obare zu Wort kommen, der dafür eine recht simple Erklärung anbietet: „In einem armen Land wie Kenia klammern sich die Menschen an alles, was Hoffnung verheißt.“

Der weitgehend wertfrei geschriebene Text mit der Überschrift „Der Mähdrescher Gottes“, einem Spitznamen Bonnkes, berichtet auch, dass Kenias neuer Präsident, Uhuru Kenyatta, bei einem der „Kreuzzüge“, wie Bonnke seine Veranstaltungen auf Englisch selbst bezeichnet, auf der Bühne gestanden habe. Er sei vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen „Anstiftung von Gewaltwellen bei einer früheren Wahl“ angeklagt worden. (pro)

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