„BamS“: „Warum ist diese Kirche voll? Und die nicht?“

S t u t t g a r t (PRO) - Unter der Überschrift "Warum ist diese Kirche voll? Und diese Kirche nicht?" hat sich die "Bild am Sonntag" ("BamS") mit dem Thema Gemeindewachstum in Deutschland beschäftigt. In der aktuellen Ausgabe vergleicht die Zeitung zwei evangelische Gemeinden aus Stuttgart.
Von PRO

Eine der Gemeinden ist das „Gospel-Forum der Biblischen Glaubens-Gemeinde“ (BGG) in Stuttgart-Feuerbach. „Zu den drei deutschsprachigen Gottesdienste der BGG kommen jedes Wochenende fast 4.000 Menschen. Damit sei das Gospel-Forum das am besten besuchte Gotteshaus Deutschlands“, wird der Pastor der Gemeinde, Peter Wenz, zitiert. Weiter heißt es: „Pastor Wenz (47) predigt. Er marschiert auf und ab, er rudert mit den Armen, er lacht und scherzt, er ruft, er plaudert, er fuchtelt, er flirtet mit dem Publikum.“

„Bams“-Autor Jörg Diehl stellt der charismatischen Gemeinde einen Gottesdienst einer Stuttgarter Landeskirche gegenüber: „20 Autominuten von Wenz und seiner Mega-Messe entfernt liegt die Stuttgarter Dachswaldkirche der evangelischen Thomasgemeinde. 35 Christen sitzen am selben Sonntagmorgen in den schmucklosen braunen Stuhlreihen. Pastor Siegfried Kleih (54) predigt. Jesaja, Buch fünf, Vers eins bis sieben. Altes Testament, Schwarzbrot“, so der „BamS“-Redakteur.

Unattraktive Verpackung der attraktiven Botschaft

Die religiöse Landschaft in Deutschland habe sich verändert, heißt es weiter. Während von den 25,6 Millionen evangelischen Kirchenmitgliedern nur vier Prozent regelmäßig am Gottesdienst teilnähmen und die Großkirchen mit Mitgliederverlusten kämpften – 191.000 waren es im vergangenen Jahr -, entstünden immer mehr freikirchliche Gruppierungen. „Über 500, so wird geschätzt, gibt es inzwischen.“

Pastor Wenz sagt in der „BamS“: „Alle Gotteshäuser könnten voll sein, wenn das Evangelium tatsächlich so verkündet würde, wie es geschrieben steht. Die Botschaft ist nicht unattraktiv, die Verpackung ist es.“ Auch Klaus Rieth, Sprecher der Evangelischen Landeskirche, wird zitiert: „Die ‚BGG‘ hat verstanden, dass religiöse Veranstaltungen nicht nur über den Kopf funktionieren, sondern alle Sinne ansprechen müssen. Wir können in dieser Hinsicht einiges von der ‚BGG‘ lernen.“

Pastor Siegfried Kleih aus der Thomasgemeinde räumt ein, dass manche Neuerungen in den traditionellen Gemeinden notwenig seien: „Vielleicht müssen wir etwas an den Formen ändern, vielleicht müssen wir wieder attraktiver werden.“ Eines steht für ihn jedoch fest: „An den Inhalten ändern wir nichts.“

Auch Pastor Wenz ist überzeugt, dass man für einen attraktiven Gottesdienst keinerlei Abstriche machen muss: „Die Aussagen der Bibel haben allerhöchste Priorität bei uns“, meinte der Gemeindeleiter in einer Pressemitteilung. Und korrigiert auch einen Passus im „BamS“-Artikel: „Die Aussage, das Gospel-Forum sei das am besten besuchte Gotteshaus Deutschlands, ist nicht ganz korrekt. Es ist das bestbesuchte evangelische Gotteshaus Deutschlands.“

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