Muslime feiern Video gegen islamistischen Terror

In einem viralen Video rufen Muslime gegen islamistischen Terror auf. Der zum Beginn von Ramadan veröffentlichte Clip wurde bereits millionenfach angeschaut. „Begegne deinem Feind mit Frieden, nicht mit Krieg“, heißt es darin. Doch an dem Video gibt es auch Kritik.
Von PRO
Popstar Hussein al-Jassmi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in einem Werbevideo gegen islamischen Terror

„Preise deinen Gott mit Liebe, nicht mit Terror“: Im Nahen Osten und darüber hinaus ist derzeit ein auf YouTube veröffentlichtes Video erfolgreich, in dem zum friedlichen Kampf gegen islamistischen Terror aufgerufen wird. „Wir werden ihren Anschlägen mit Liedern der Liebe begegnen. Von nun an bis zum Glücklichsein“, heißt es in dem Clip. Er stammt vom kuwaitischen Telekommunikationsunternehmen Zain.

Seit vergangenem Freitag – dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan – haben sich das Video mehr als 3,5 Millionen Nutzer angeschaut. Darin ist ein Islamist zu sehen, der sich einen Sprengstoffgürtel baut, um sich in die Luft zu sprengen. Im Verlauf singen zahlreiche Schauspieler gegen ihn an, und versuchen, den Terroristen von einem Anschlag abzuhalten: unter ihnen eine Lehrerin mit ihrer Klasse, eine Braut, ein älterer Herr, ein kleiner Junge. Letzterer soll den syrischen Jungen Omran Daqneesh darstellen, dessen Bild vergangenes Jahr um die Welt ging.

Neben den Schauspielern tauchen in dem Clip auch Menschen auf, die verschiedene islamistische Terroranschläge überlebt haben wie Ibrahim Abdulsalam, der bei einer Attacke auf eine Moschee in Kuwait verletzt wurde, und Nadia Al Alami, die als Braut den Anschlag auf ihre Hochzeit in Amman überlebte.

„Werden es nicht erlauben, unser Blut oder Kinder in Werbung zu benutzen“

Der Popstar Hussein al-Jassmi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Hauptsänger in dem Clip. Er ruft mit seinem Gesang auf: „Begegne deinem Feind mit Frieden, nicht mit Krieg.“ Er singt dem Attentäter zu: „Du kommst im Namen des Todes, aber er [Gott, Anm. d. Red.] ist der Schöpfer des Lebens.“

Das Video stößt aber auch auf Kritik. Der Fotograf des kleinen syrischen Jungen Omran, Mahmud Raslan, sagte laut Welt.de in einem auf Facebook veröffentlichten Video: „Wir werden es niemandem erlauben, unser Blut oder Kinder in einer kommerziellen Werbung zu benutzen.“ Der Clip vermittele laut Raslan zudem den Eindruck, dass Omrans Leid nicht durch die syrische Regierung von Baschar al-Assad verursacht wurde, sondern durch Islamisten.

Die syrische Kommunikationsberaterin Tamara al-Rifai übte auch Kritik. Sie sagte im Gespräch mit der britischen Zeitung The Guardian: „Jeder schreit gerne ,Extremismus‘ und ,ISIS‘, aber keiner wagt es, die wirklichen politischen Gründe hinter ihrer Stärke anzusprechen.“ (pro)

Von: mab

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