ARD strahlt Antisemitismus-Doku aus

Arte will immer noch nicht, dafür übernimmt jetzt die ARD: Die Antisemitismus-Dokumentation, die Bild.de für 24 Stunden ins Internet brachte, läuft jetzt auf einem prominenten Sendeplatz im Ersten.
Von PRO
Die Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf die Juden in Europa“ hat jetzt doch noch einen öffentlich-rechtlichen Sendeplatz gefunden

Die Antisemitismus-Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf die Juden in Europa“, die Arte nicht ausstrahlen will, läuft jetzt doch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die ARD gab bekannt, die Dokumentation am kommenden Mittwoch um 22.15 Uhr im Ersten zu zeigen.

Mit der Begründung, der Film weiche „gravierend von dem verabredeten Sendungskonzept“ ab, hatte Arte abgelehnt, die selbst in Auftrag gegebene Dokumentation über Antisemitismus in Europa auszustrahlen. Das brachte dem deutsch-französischen Sender anhaltende Kritik ein. Die Nachrichtenseite Bild.de entschloss sich dann, den Film einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für 24 Stunden war „Auserwählt und ausgegrenzt“ am Dienstag auf Bild.de zu sehen. Laut der Nachrichtenseite sahen inzwischen rund 650.000 Menschen den Film.

„Transparent zur Diskussion stellen“

„Das Thema der Dokumentation war und ist uns wichtig“, sagte WDR-Intendant Tom Buhrow: „Wir haben den Film intensiv geprüft, und ich habe entschieden, die Dokumentation und unsere handwerklichen Fragezeichen dazu transparent zur Diskussion zu stellen.“ Im Anschluss an die Ausstrahlung am Mittwoch folgt eine Diskussionsrunde mit der Moderatorin Sandra Maischberger.

Der Programmdirektor der ARD, Volker Herres, sagte zur Entscheidung, den Film im Ersten auszustrahlen: „Ich halte es für richtig, die umstrittene Dokumentation jetzt einem breiten Publikum zugänglich zu machen, auch und trotz ihrer handwerklichen Mängel. Nur so kann sich das Fernsehpublikum ein eigenes Bild machen.“ (pro)

Von: mm

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen