Kritiker „fassungslos“ über Szene der Show „Popstars“

Eine Szene, die in der heutigen Folge der Castingshow "Popstars" ausgestrahlt werden soll, hat für massive Kritik gesorgt. "Popstars"-Kandidatin Victoria erfuhr während eines Workshops vom Tod ihrer Mutter. Nicht nur CDU-Politiker Ronald Pofalla ist "fassungslos".
Von PRO

„Die Verwahrlosung in manchen TV-Sendungen macht mich fassungslos. Einem 16-jährigen Mädchen im Rahmen einer TV-Show mitzuteilen, dass ihre Mutter verstorben sei, ist zynisch“, schreibt CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla in einer Stellungnahme. „Popstars“-Kandidatin Victoria erfuhr während eines Workshops in Ägypten, dass ihre Mutter an einem Herzinfarkt gestorben sei.

In der achten Folge der Castingshow soll nun laut „Bild“ gezeigt werden, wie Jury-Mitglied Detlef D! Soost der Teilnehmerin vor laufender Kamera mitteilt, dass sie zum Telefon gehen solle. Daraufhin erklärt Soost den anderen Kandidatinnen, dass die Mutter der 16-Jährigen gestorben sei.

Pofalla fordert den Fernsehsender nun auf, diese Szenen nicht im Fernsehen zu zeigen. „Pro7 hat hier jedes Verantwortungsgefühl vermissen lassen und ist seiner Fürsorgepflicht nicht gerecht geworden. Ich fordere den Sender auf, die entsprechenden Stellen nicht auszustrahlen.“ Auch Medienexperte Jo Groebel kritisierte in der „Bild“ die Vorgehensweise des Senders: „Dieser Fall grenzt an das Ausbeuten eines privaten Lebensfalles. Es gibt auch eine Fürsorgepflicht eines Senders gegenüber einer 16-jährigen Kandidatin.“

„Victoria ist sehr zufrieden damit“

In „Bild“ spricht Soost von einem „schrecklichen Moment“, in dem die Verantwortlichen schnell hätten entscheiden müssen, wie mit der Situation umzugehen sei. Pro7-Sprecherin Tina Land sagte dazu: „In diesem Falle ist nur eine Meinung wichtig: Victoria ist sehr zufrieden damit, wie ihre ganz persönliche Geschichte erzählt wird.“

In seiner Stellungnahme schreibt Pofalla weiter: „Dieser Fall zeigt einmal mehr: Wir brauchen in Deutschland dringend eine gesellschaftliche Debatte über die Qualität unseres Fernsehens. Es ist gut, dass Reich-Ranicki eine solche Debatte angestoßen hat.“ (PRO)

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