Medien: Auf den Gegenwind richtig reagieren

Christen sollten sich über eine aus ihrer Sicht unfaire Medienberichterstattung über Themen des Glaubens nicht nur ärgern, sondern daran auch etwas ändern. Das sagte die Vorsitzende des Christlichen Medienverbundes KEP e.V., Margarete Hühnerbein (Haiger), auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins am Mittwoch in Wetzlar.
Von PRO

„Einerseits beobachten wir eine große Offenheit für den Glauben in unserer Gesellschaft, andererseits erleben Christen jedoch gerade jetzt einen Gegenwind, der christliche Glaubenspositionen in Frage stellt“, so die KEP-Vorsitzende im Blick auf die Kontroverse um die christliche Jugendveranstaltung „Christival“. Diese steht seit mehreren Wochen aufgrund eines bereits abgesagten Seminars über Fragen der Heilung von Homosexualität in der Kritik. So wirft insbesondere der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) den Veranstaltern „Homosexuellenfeindlichkeit“ vor.

Margarete Hühnerbein: „Bewerten, aber nicht beschießen“

Angesichts derartiger Debatten sei es jedoch notwendig, sowohl Journalisten als auch Christen zu ermutigen, sich besonnen und sachlich mit dem Thema zu befassen. „Es gilt zu bewerten und nicht zu beschießen“, sagte Margarete Hühnerbein. Dies könne einzig „in der Weisheit geschehen, dass durch einen Angriff auf Kritiker nichts zu erreichen ist“. Denn Christen hätten den Auftrag, Menschen zu gewinnen und nicht abzuschrecken, wobei die Wahrheit immer deutlich benannt werden solle. „Auch für unsere Kritiker muss die Tür zum Gespräch immer offen bleiben“, so die KEP-Vorsitzende.

Allianz-Vorsitzender Werth: „Neue Gelassenheit erforderlich“

Auch der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, empfahl den Mitgliedern des Christlichen Medienverbundes KEP eine „neue Gelassenheit“. Christen müssten ihre Positionen klar vertreten und notfalls das Recht dafür erkämpfen, jedoch niemals zu den Mitteln ihrer Gegner greifen. „Jesus schickt seine Leute immer wie Schafe unter die Wölfe“, sagte Werth. Er zitierte zudem den katholischen Theologen Heinrich Spaemann: „Wenn wir als Wölfe die Wölfe besiegen, haben sie uns besiegt.“

Neues Logo, Veränderungen im Vorstand

Auf der KEP-Mitgliederversammlung stellte der Vorstand des Christlichen Medienverbundes KEP zudem das neue Logo vor, mit dem sich der Verein in Zukunft nach außen präsentiert. Dieses wurde von der Agentur Buttgereit und Heidenreich (Haltern am See) entwickelt. Neben dem Namen des Vereins, der grundsätzlich bestehen bleibt, symbolisieren einzelne graphische Elemente ein Kreuz, das die inhaltliche Ausrichtung des Christlichen Medienverbundes KEP am Glauben darstellt.

Auch in der Zusammensetzung des Vorstandes kam es zu Veränderungen. Der Geschäftsführer des Brunnen-Verlages, Detlef Holtgrefe (Gießen), wurde von den Mitgliedern neu in den Vorstand gewählt. Pastor Dr. h.c. Horst Marquardt (Rechtenbach), Gründer und bisheriges Vorstandsmitglied des Christlichen Medienverbundes KEP, wurde auf der Mitgliederversammlung in den Beirat gewählt. Sowohl die bisherige Vorstandsvorsitzende Margarete Hühnerbein als auch Pfarrerin Bärbel Wilde (Lüdenscheid), die seit vielen Jahren im Vorstand tätig ist, wurden mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt.

KEP-Geschäftsführer Baake: Ausbau im Jahr 2007

Nach Angaben von KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake blickt der Medienverbund auf ein erfreuliches Jahr zurück, in dem sowohl die Höhe der Zuwendungen, die Zahl der Teilnehmer der Seminare der Christlichen Medienakademie als auch die Auflage des Christlichen Medienmagazins pro zum Teil in hohem Umfang gestiegen sind. „Wir sind dankbar, dass sich viele Menschen für unsere verschiedenen Arbeitsbereiche interessieren und unseren Dienst mittragen“, so Wolfgang Baake. Großes Interesse riefen zudem Gemeindeseminare zur Medienethik und –kritik oder Tagungen für Nachwuchsjournalisten hervor, die regelmäßig von der Christlichen Medienakademie veranstaltet werden.

Der Christliche Medienverbund KEP e.V. vertritt seit mehr als 30 Jahren die medienpolitischen Interessen von mehr als 1,3 Millionen Christen aus Landes- und Freikirchen. Der Verein gibt zudem neben dem Christlichen Medienmagazin pro auch das Magazin Israelreport und das wöchentliche pdf-Magazin proKOMPAKT heraus und betreibt im Internet die publizistischen Portale www.pro-medienmagazin.de und www.israelnetz.com.

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