McAllister fordert Feiertag zur Reformation

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister hat sich für einen einmaligen bundesweiten Feiertag zum 500. Jahrestag der Reformation ausgesprochen. Das Land Hessen hat derweil angekündigt, das Reformationsjubiläum zum Feiertag erklären zu wollen. 

Von PRO

Ein Feiertag am 31. Oktober 2017 biete die Chance, das Bewusstsein für die Reformation zu stärken, sagte McAllister am Sonntag beim Epiphanias-Empfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum laut der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa). Doch das Anliegen stößt auf Widerstand. Stefan Wenzel, Spitzenkandidat der Grünen bei den niedersächsischen Landtagswahlen am 20. Januar, erklärte auf Anfrage von pro: "Der Reformationstag ist ein wichtiger historischer Tag; für die Kirche, aber auch für die ganze Gesellschaft. Auch als Mitglied der evangelischen Kirche halte ich jedoch nichts davon, mit einem Feiertagsversprechen im Wahlkampf auf Stimmenfang zu gehen." Von Seiten des SPD-Kandidaten Stephan Weil hieß es: "Der 500. Reformationstag im Jahr 2017 ist ein ganz besonderer Tag, den es angemessen zu feiern gilt." Die Idee zum bundesweiten Feiertag habe Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen jedoch bereits im Dezember geäußert. Weil unterstütze die Idee.

Zur Seite sprang McAllister der Kandidaten der FDP, Stefan Birkner: "Die Reformation hat eine große Bedeutung in der Geschichte und markierte die Wende hin zu einer modernen Gesellschaft, wie wir sie heute kennen. Deshalb sollte sie auf jeden Fall zum 500. Jahrestag entsprechend gewürdigt werden. Ich finde den Vorschlag von David McAllister dazu interessant und sehr überlegenswert", erklärte er. In Niedersachsen ist der Reformationstag bisher kein Feiertag – in den neuen Bundesländern mit Ausnahme Berlins schon.

Kirche wünscht sich Feiertag

Bereits im Oktober hatten sich Bundespolitiker und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) dafür ausgesprochen, das Reformationsjubiläum in besonderer Weise zu würdigen. Der Sprecher der Gruppe "Christen in der FDP-Bundestagsfraktion", Patrick Meinhardt, sagte: "Das Lutherjubiläum 2017 sollte auch zu einem politischen Zeichen führen: Ich möchte, dass zur 500-Jahrfeier der Lutherthesen in fünf Jahren in allen sechzehn Bundesländern der Reformationstag ein Feiertag ist."

Der kirchenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Stefan Ruppert, erklärte damals, ein Feiertag sei eine Möglichkeit, das Jubiläum zu begehen, den Bundesländern solle dies aber nicht vorgeschrieben werden. Seine Amtskollegin bei der SPD, Kerstin Griese, sagte, das Fest solle so begangen werden, dass "viele Menschen mitbekommen, was die Reformation bedeutet" – wenn alle Bundesländer mitmachten, gerne mit einem einmaligen Feiertag. Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, sprach sich damals ebenfalls für die Würdigung der Reformation durch einen einmaligen Feiertag aus.

Hessen dürfen sich auf Feiertag freuen

Die hessische Landesregierung hat inzwischen angekündigt, den Reformationstag 2017 zum einmaligen Feiertag erklären zu wollen. "Die Evangelische Kirche hatte darum gebeten, und Hessen steht dem Vorschlag positiv gegenüber", zitiert die Zeitung "Die Welt" eine Sprecherin der Staatskanzlei. Die Landesregierung könne den 31. Oktober 2017 durch eine Rechtsverordnung zum arbeitsfreien Tag erklären. Dies sei wegen der "grundsätzlichen Bedeutung" des 500. Reformationsjubiläums sinnvoll. (pro)

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