Matussek und Springer einigen sich

Nach einem umstrittenen Facebook-Post zur Flüchtlingspolitik musste Matthias Matussek als Autor der Welt am Sonntag (WamS) abtreten, nun haben sich der Axel-Springer-Verlag und er offenbar auf einen Vergleich geeinigt. Unklar ist, ob der katholische Journalist tatsächlich wieder als Autor der WamS arbeiten wird.
Von PRO
Vor seinem Engagement bei der Welt am Sonntag schrieb Matussek viele Jahre für den Spiegel
Der katholische Journalist Matthias Matussek darf offenbar wieder für die „Welt am Sonntag“ und andere Zeitungstitel schreiben. Oder doch nicht? Matusseks Anwaltskanzlei Steinhöfel verkündete am Donnerstag Abend jedenfalls auf Facebook, Matussek und Springer hätten „ihre Differenzen“ in einem Vergleich beigelegt. „Herr Matussek freut sich sehr über dieses Ergebnis und auch darauf, in Zukunft weiter für die ‚Welt am Sonntag‘ tätig zu sein.“ Zwar bestätigte eine Sprecherin des Springer-Verlags gegenüber pro, es sei eine Einigung erzielt worden: „Der Streit ist beendet. Es gibt kein Vertragsverhältnis mehr zwischen Axel Springer und Matthias Matussek.“ Dieser sei damit „freier Autor und kann seine Texte allen Medien anbieten, inklusive WeltN24“. Als freier Journalist würde Matussek allerdings wie jeder andere Autor behandelt werden, der einer Redaktion einen Text anbietet. Ob ein Artikel abgedruckt oder abgelehnt wird, liegt dabei allein im Ermessen der Redaktionsleitung. Eine Garantie, dass Matusseks Texte nun abgedruckt werden, gibt es nach Lesart des Springer-Verlags also nicht. Zuvor hatte der katholische Journalist einen Vertrag als fester Autor gehabt.

Facebook-Post sorgte für Kritik

Matussek zeigte sich gegenüber pro zufrieden über die Einigung, die er als „wirtschaftlich zufriedenstellend“ bezeichnete. „Ich kann endlich wieder schreiben, was ich nicht durfte, solange der Prozess lief.“ Matussek war lange Mitarbeiter des Spiegel gewesen, bevor er als Autor zur Welt am Sonntag gewechselt war. Auf Facebook hatte er nach den Anschlägen von Paris im November 2015 die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung kritisiert und mit einem Smiley versehen: „Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen. :)“ Das Smiley hatte Matussek nach heftiger Kritik in ein trauriges Gesicht geändert und erklärt, der Post sei als „Ausdruck sarkastischer Verzweiflung“ gemeint gewesen. Natürlich sei er „traurig über die Toten, was für eine selbstverständliche Feststellung, jeder ist es, der nicht debil ist“. Seine Kritik an der Flüchtlingspolitik nahm er jedoch nicht zurück. Im Nachgang zu dem umstrittenen Facebook-Post soll es zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem Chefredakteur von WeltN24, Jan-Eric Peters, und dessen Vize Ulf Poschardt gekommen sein. WeltN24 beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit Matussek. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/zeitung-die-welt-trennt-sich-von-matthias-matussek-94097/
https://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/matussek-der-glaube-verdunstet-91161/
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