Matthew McConaughey: Christen in Hollywood haben Angst um ihre Karriere

In Hollywood gebe es viele Christen, die zwar gläubig seien, ihren Glauben aber nicht öffentlich zeigten, aus Angst vor Nachteilen in der Karriere. Das sagte der Oscar-Preisträger Matthew McConaughey in einem Podcast.
Von Jörn Schumacher
Der Hollywoodstar Matthew McConaughey ist gläubiger Christ. So offen wie er gingen in der Unterhaltungsindustrie nicht alle mit dem Glauben um, sagte er im Podcast von Joe Rogan.

Der 50-jährige Matthew McConaughey ist bekannt für Filme wie „Interstellar“, „The Wolf of Wall Street“ und die Serie „True Detective“. Er bekam 2014 für seine Rolle im Film „Dallas Buyers Club“ den Oscar als Bester Hauptdarsteller und einen Golden Globe. Bereits mehrfach bekannte er, an Gott zu glauben und täglich zu beten. Bei der Oscar-Preisverleihung sagte McConaughey in seiner Dankesrede: „Als erstes möchte ich Gott danken, denn zu ihm schaue ich hoch. Er hat mein Leben mit Gelegenheiten gesegnet, die nicht im Bereich des Menschenmöglichen lagen. Er hat mir gezeigt, dass es eine wissenschaftliche Tatsache ist, dass Gnade erwidert wird. Wenn man Gott kennt, kennt man einen Freund.“

Im Podcast „PowerfulJRE“ von Joe Rogan sprach der Schauspieler nun anlässlich der Veröffentlichung seiner Autobiografie. In dem Buch „Greenlights“ („Grünes Licht“) schreibt McConaughey über seinen Werdegang als Schauspieler, aber auch über seine persönliche Motivation. Gegenüber Rogan sagte der Hollywoodstar: „Ich will niemanden anklagen, aber als ich meinen Preis bekam und auf der Bühne Gott dankte, saßen im Publikum einige meiner Freunde, Schauspieler in Hollywood, mit denen ich schon öfter vor dem Essen schon ein Dankgebet gesprochen habe. Als ich Gott dankte, wollten sie erst applaudieren, aber dann zögerten sie und ließen ihre Hände doch wieder sinken. ‚Ist schlecht für meinen Lebenslauf‘, haben sie wohl gedacht“, so McConaughey.

Linke, liberale Lobby in Hollywood

Viele Menschen in Hollywood verzichteten eher darauf, ihren christlichen Glauben zu zeigen, wenn sie an ihre Karriere denken. „Ich verurteile niemanden, aber ich denke manchmal, dass das ein doofes Argument ist.“ McConaughey führt diese Angst zurück auf eine starke linke oder liberale Voreingenommenheit in Hollywood und in der Hälfte der Bevölkerung der USA. Manche in der Unterhaltungsindustrie seien mittlerweile „so weit nach links abgedriftet“, dass sich 50 Prozent der Bevölkerung herablassend oder bevormundet behandelt fühlen, wenn sie andere Ansichten vertreten.

Angesprochen auf die so genannte „cancel culture“ sagte McConaughey, es dürfe nicht sein, dass jemand delegitimiert werde, nur weil er seinen Glauben vertrete. „Das ist so arrogant und verlogen“, sagte McConaughey. Er selbst habe keine Nachteile erlebt, wenn er seinen christlichen Glauben offen bezeugt habe, so McConaughey. Er sei wohl „durchs Netz geschlüpft“, und nun sei er an einem Punkt in seiner Karriere, wo er unangreifbar von Vorurteilen sei.

Der Schauspieler sagte weiter: „Hollywood ist kein Ort, an dem man sich selbst finden kann. Dort kann man jede Person sein, die man sein will. In dieser Stadt gibt es nur ganz viele Jas, aber keine Neins. Da gehst du schnell verloren.“ Als er mit 23 Jahren nach Hollywood kam, habe er viele Versuchungen gesehen, aber er habe schnell unterscheiden können zwischen dem, was wirklich zu ihm passe, und dem, was nur eine kurzzeitige Freude bringen, aber ihn langfristig nicht weiterbringen würde.

Als er den Film „Contact“ drehte, in dem er einen Geistlichen spielt, habe er sich mit dem Thema Glaube und Wissenschaft auseinandergesetzt, so McConaughey. „Wissenschaft ist die praktische Suche nach Gott. Die beiden Dinge schließen sich nicht aus, sie tanzen sozusagen miteinander.” Er wolle zudem unterscheiden zwischen „spirituell sein“ und „religiös sein“: „Manche sagen ja: Nein, ich bin nicht religiös, sondern spirituell. Das lateinische Wort Religion kommt von relegere, und das bedeutet so etwas wie ‚wieder etwas zusammenbinden‘. Wenn jeder nur sagt, er sei spirituell, weil er eine Einheit suche, dann geht es bei Religion ja genau darum.“

Auf die Frage, ob er die Bibel wörtlich nehme, sagte der Schauspieler: „In der Bibel steckt viel Wahrheit. Natürlich wird das Buch immer wieder neu interpretiert. Ich persönlich kann in meinem alltäglichen Leben mit der Geschichte vom brennenden Busch nichts anfangen. Mit einem Satz wie ‚Liebe deinen Nächsten wie die dich selbst‘ oder den Sprüchen Salomos kann ich durchaus etwas anfangen, auch mit Matthäus 6,22: ‚Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper.‘“

Von: Jörn Schumacher

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