Marx würdigt Rolle des Journalismus für sozialen Zusammenhalt

Kardinal Reinhard Marx hat die Relevanz von unabhängigem und kritischem Journalismus für die Gesellschaft hervorgehoben. Guter Journalismus fördere oft unbequeme Erkenntnisse zutage, sagte Marx bei der Verleihung des Katholischen Medienpreises.
Die Preisträger des diesjährigen Katholischen Medienpreises gemeinsam mit Reinhard Kardinal Marx

Für den Theologen Reinhard Kardinal Marx ist es wichtig, dass guter Journalismus Missstände aufdecken kann. Bei der Verleihung des Katholischen Medienpreises hob er hervor, dass er oft Lebensgeschichten in den Mittelpunkt stelle, die sonst oft weniger beachtet würden. Dies sei für „unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung und unseren Zusammenhalt wichtig“.

Die Hauptauszeichnung des Katholischen Medienpreises erhielt in diesem Jahr der Videojournalist Volker Heise für seinen Dokumentarfilm „Masterplan – Das Potsdamer Treffen und seine Folgen“. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der ARD-Film zeige, wie die vom Netzwerk „Correctiv“ aufgedeckte Zusammenkunft rechter Vordenker, Unternehmer und Politiker das Land erschüttert habe und wie tief die Sorge um die Demokratie reiche, hieß es in der Begründung.

Ausgezeichnet wurde zudem der ARD-True-Crime-Podcast „Im Fall Stefanie – Eine von 155“ von Nadine Thielen über einen Femizid. Thielen bekam dafür den mit 2.500 Euro dotierten Preis in der Kategorie Audio. Ebenfalls 2.500 Euro erhielten Dominik Stawski und Nico Schnurr. Sie wurden für ihren im „Stern“ erschienenen Artikel „Station 67“ über den Personalmangel in deutschen Kliniken in der Kategorie Print gewürdigt.

Blick auf die Schwächsten und Hilfsbedürftigsten

Den erstmals mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis der Jury erhielt der Kölner Regisseur Sascha Gröhl für die Doku-TV-Serie „Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz“, die auf „Vox“ ausgestrahlt wurde. Darin geht es um ein Inklusionsprojekt, bei dem Menschen mit Behinderung für drei Monate als Alltagsbegleiter in ein Seniorenheim einziehen und die angespannte Pflegesituation dort verbessern.

Aus Marx Sicht hätten die Preisträger des Jahres 2025 den gesellschaftspolitischen Anspruch guter journalistischer Arbeit auf unterschiedliche Weise eindrucksvoll eingelöst. „Sie haben dort Aufmerksamkeit geschaffen, wo Missstände übersehen, verdrängt oder als gegeben hingenommen werden.“ Außerdem würdigte er: „Sie haben den Blick auf die Schwächsten und Hilfsbedürftigen gerichtet und zugleich Hoffnung gemacht: Hoffnung darauf, dass positive Veränderung möglich ist.“

Die Deutsche Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn vergibt den Katholischen Medienpreis jährlich gemeinsam mit der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten und dem Katholischen Medienverband. Der Jury gehören Vertreter aus Journalismus und Kirche an.

epd
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