"Gegenteilig verschiedener Berichterstattungen möchten wir klarstellen, dass das Zugspitz-Gipfelkreuz für die arabischen Broschüren der Bayerischen Zugspitzbahn weder entfernt noch wegretuschiert wurde", stellt Klaus Schanda, Marketingleiter der Zugspitzbahn AG, gegenüber pro fest. Man habe sich lediglich aus Marketinggesichtspunkten dazu entschlossen, auf der Broschüre für den arabischen Markt eine Panoramaperspektive mit viel Schnee zu nehmen.
Anlass zu der Stellungnahme gab es, nachdem Medien darüber spekuliert hatten, ob das Kreuz absichtlich nicht abgebildet oder sogar herausretuschiert worden sei, weil Muslime daran Anstoß nehmen könnten. Kirchenvertreter hatten daraufhin deutliche Kritik am Betreiber der Zugspitzbahn geübt. Die bayerische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler hatte das Vorgehen der Firma in einem Kommentar für die "Evangelische Nachrichtenagentur idea" als "feige" bezeichnet. "Dümmer geht’s nimmer" hieß es in ihrem Text, von Muslimen werde nur ernst genommen, wer sich zu den eigenen Wurzeln bekenne. Auch Weihbischof Wolfgang Bischof kritisierte die Prospekte laut einer Mitteilung des Erzbistums München: "Gipfelkreuze zeigen die christliche Prägung unserer Gesellschaft und damit auch unserer Kulturlandschaft."
Kreuz ist in arabischer Broschüre abgebildet
Der von Kritikern und Medien bis hin zur "Süddeutschen Zeitung" erweckte Eindruck, auf dem arabischen Prospekt fehle absichtlich das Kreuz, ist laut Angaben der Zugspitzbahn AG falsch. "Die unterschiedlichen Zielgruppen und Märkte bewirbt die bayerische Zugspitzbahn mit speziell darauf zugeschnittenen Werbematerialien", erklärte Schanda gegenüber pro. Die Auswahl der Bilder sei nicht religiös motiviert. Für den arabischen Raum sei eben der Schnee das Wichtigste, für Indonesier beispielsweise sei hingegen die Weite der Landschaft von größter Bedeutung. Entsprechend unterschiedlich würden die Prospekte gestaltet. Im übrigen sei auch in der arabischsprachigen Broschüre ein Foto vom Gipfelkreuz enthalten – allerdings nicht auf dem Cover, sondern im Innenteil.
Der Vertriebsleiter bekundet darüber hinaus: "Wir pflegen bei der Bayerischen Zugspitzbahn einen sehr guten Kontakt zur Kirche und halten stets am christlichen Glauben und den bayerischen Traditionen fest." Einzelne Bahnen erhielten einen kirchlichen Segen, bevor sie das erste Mal den Fahrbetrieb aufnehmen. "Wir möchten deshalb deutlich machen, dass wir weder das Gipfelkreuz noch christliche Werte verleugnen, uns jedoch als Unternehmen vorbehalten, Werbebroschüren nach den Bedürfnissen unserer jeweiligen Gäste zu gestalten", so Schanda. (pro)