Arte sendet den Schwerpunkt „500 Jahre Reformation“ am 29. und 30. Oktober. Der Themenabend versucht dabei eine Brücke zwischen der Renaissance und dem Heute zu bauen, teilt der Sender mit. Weltoffenheit, Meinungsstärke, Verantwortung machten heute für viele Menschen die Werte einer modernen Gesellschaft aus. Und es gebe eine „Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Religionsfrieden“, so wie bereits vor 500 Jahren.
Martin Luther habe „Freude an der wissenschaftlichen Diskussion“ gehabt und eine selbstbestimmte Freiheit in einer von Konflikten geprägten Gesellschaft“ gefordert. „So wurde er mit seinen 95 Thesen ungewollt zum Revolutionär“, heißt es in der Ankündigung zur Sendereihe. Die sechsteilige Dokumentationsreihe „Der Luther-Code“ zeige am 29. und 30. Oktober 2016 Martin Luther in seinem Kampf gegen das Geschäft mit Ablassbriefen und ziehe Bilanz zwischen Luthers Idealen von damals und der Realität von heute. Den Auftakt macht die Sendung „Sprung in die Freiheit“, am Samstag um 20:15 Uhr.
Das Revolutionäre an Luther
Die Dokureihe stellt das Revolutionäre der Reformation in den Fokus und fragt: Wie ist der moderne Mensch entstanden? Und ist er vorbereitet, die Zukunft zu meistern? Junge Genforscher, Astrophysiker, Aktivisten, Blogger und Unternehmer geben Antworten. „Mit 95 Thesen hat Martin Luther vor 500 Jahren eine Erneuerung des Glaubens und eine Revolution des Wissens ausgelöst und das Tor zur Zukunft weit aufgestoßen“, heißt es weiter. Unser heutiges Bild der Welt gründe wesentlich auf den Folgen der Reformation und den Errungenschaften der Renaissance im 16. Jahrhundert. In jener Zeit habe der Mensch noch ganz unter dem Einfluss von Kirche und Gott gestanden, „doch die Reformation und die Errungenschaften der Renaissance eröffnen neue Horizonte – es kommt zum Urknall des freien Denkens“.
Die Sendereihe vergleicht diese Durchbrüche mit den Vertretern der sogenannten Generation Y von heute. „Es sind junge Menschen, die in den 80er und 90er Jahren geboren wurden und die angetreten sind, heute unsere Welt neu zu gestalten.“ Es geht dabei etwa um Regina Catrambone, die gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem eigenen Schiff Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet. Oder Carolina Costa, die eine „moderne, eine freche“ Kirche vertritt, die Menschen unterschiedlicher Religionen eine Plattform bietet. Sie sagt: „Religion interessiert die Menschen. Man muss nur die richtige Form finden.“ Produziert wurde die Reihe vom RBB, Regie führten Wilfried Hauke und Alexandra Hardorf.
Am Sonntag, den 30. Oktober ist die preisgekrönte Filmbiografie „Luther“ mit Joseph Fiennes, Sir Peter Ustinov und Bruno Ganz von 2003 zu sehen. (pro)ZDF dreht Zweiteiler über Luther (pro)
MDR befasst sich multimedial mit Reformation (pro)