Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider will Käßmann das neue Amt in einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin übertragen. Bereits im Sommer hatte die EKD sich zur Einbindung Käßmanns in die Vorbereitungen des Reformationsjubiläums entschieden. Bis vor kurzem hatte die 53-Jährige eine Professur an der Universität Bochum wahrgenommen.
Öffentlichkeitswirksam solle Käßmann für das Jubiläum werben und den Beitrag der Reformation zur Entwicklung von Kirche, Staat und Kultur veranschaulichen, erklärte die EKD. Außerdem solle Käßmann außerhalb der Kirche Sponsoren und ideelle Unterstützer für das Jubiläum und seinen Vorlauf gewinnen. Nach einer Alkoholfahrt war die Theologin im Februar 2010 als hannoversche Bischöfin und EKD-Chefin zurückgetreten.
Der Thesenanschlag des Reformators Martin Luther (1483-1546) gegen den Ablasshandel an die Schlosskirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der weltweiten Reformation. Die Planungen für das Jubiläum laufen bereits seit längerem, der Bund hat insgesamt rund 35 Millionen Euro an Unterstützung zugesichert, die unter anderem in die Sanierung des Schlosses in Wittenberg fließen soll. (dpa/pro)