Luther als Tröster und Seelsorger

Martin Luther war nicht nur Reformator, sondern auch Tröster und Seelsorger. Ein Buch von dem Pfarrer Rolf Sons zeigt, dass Luthers Ratschläge auch heute noch aktuell sind. Eine Rezension von Lydia Ullrich
Von PRO
Wie kann Luther bei der heutigen Seelsorge helfen, diese Frage behandelt Rolf Sons in seinem Buch

Er hat den Grundstein für Glaubens- und Religionsfreiheit gesetzt: Martin Luther, der große Reformator und Mitbegründer der evangelischen Kirche. Für viele ist er als furchtloser und mutiger Kämpfer gegen den Papst und den Kaiser bekannt. Doch Luther war nicht nur dieser Kämpfer, er war auch ein Seelsorger und Mutmacher, der immer wieder auf seine Mitmenschen einging. In seinem Buch „Martin Luther als Seelsorger“ greift Rolf Sons diese Seite des Reformators auf. Sons ist Pfarrer in der württembergischen Landeskirche. Neben Predigtlehre und das Geistliche Leben gehört die Seelsorge zu seinen Schwerpunktthemen. Mittels einer Auswahl der 2.800 überlieferten Briefe Luthers konnten die verschiedenen Facetten seiner Seelsorge dargestellt werden.

Seelsorger Dr. Luther

Luther selber sei sein Leben lang der Seelsorge bedürftig gewesen, schreibt Sons. Durch seinen geistlichen Vater Johann von Staupitz gelangte Luther zu der Erkenntnis, dass er seinen Frieden und Seelenheil bei Jesus Christus findet und er sich auf ihn ausrichten muss. Dies bildet den Kern seiner Seelsorge und ist ein Ausgangspunkt für die Reformation.
Sons beschreibt, wie das Gewissen durch Luthers Erkenntnisse zur Ruhe finden und Anfechtungen überwinden konnte. Zum Beispiel riet Luther depressiven Menschen, sich mit Freunden zu treffen und das Leben zu feiern. Außerdem fand er Trost und Frieden in der sogenannten Schöpfungs-Seelsorge, also in der Betrachtung der Natur.
Das Buch geht auch auf Luthers Seelsorge für Eheleute ein. Laut Luther leben in jeder Ehe immer zwei Sünder zusammen, die daher Gottes Beistand benötigen, um eine erfolgreiche Beziehung führen zu können. Ein Schwerpunkt der Seelsorge liegt in der Hilfe bei Krankheit und Tod. Darauf geht das Buch ausführlicher ein. Luther setzt dabei das Fürsorgegebet in den Vordergrund, welches viel zur Genesung eines Kranken beitragen kann. Auch die Sakramente können eine seelsorgerliche Wirkung haben. So könne zum Beispiel die Beichte eine befreiende Wirkung haben.
Durch viele Lebensgeschichten und Zitate des berühmten Reformators wird dessen persönlicher Umgang mit verschiedenen Situationen in seinem Leben beschrieben. „Martin Luther als Seelsorger“ ist für alle gedacht, die sich mit Seelsorge auseinandersetzen und sich dabei auf echte lutherische Theologie berufen wollen. Außerdem will Sons beim Leser die Begeisterung für Luther als Menschen, Theologe und Seelsorger wecken. (pro)
Rolf Sons: „Martin Luther als Seelsorger – Die Freiheit neu entdecken“, SCM Hänssler, 256 Seiten, 14,95 Euro, ISBN: 9783775156219

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